Samstag, 30. Juni 2018

Fluch der Elemente 

- Die Krieger von Wind und Wasser - 


Autor/in: Lilyana Ravenheart
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 172
ErhältlichAmazon


Verlag: BookRix
Deutsche Erstausgabe: 20. Juni 2018









Klappentext:



Nachdem die Schattenwesen besiegt wurden, schweben Amia und Lyra im Liebesglück. Beide genießen ihr neues Leben in vollen Zügen, doch dann wird ihrer beider Glück von einem neuen Feind bedroht: Hel. Die Totengöttin plant Asgard zu zerstören und die Götter zu vernichten.

Doch das ist nicht die einzige Bedrohung: Auch der Sohn des Schattenkönigs soll mit seinen mächtigen Kräften in die Fußstapfen seines Vaters treten und die Alben vernichten. Können Amia und Lyra den Kampf gegen ihre übermächtigen Gegner erneut gewinnen oder ist ihr Ende bereits besiegelt?


Was wir dazu schreiben:



Es wird als erstes erzählt, wie Amia und Lyra nach dem Sieg über die Schattenwesen gelebt haben und was neues passiert ist und verbindet auf diese Weise die beiden Teile, sodass man auch nach einer mehrwöchigen Pause leicht in die Geschichte einsteigen kann. Die meisten Charaktere kennt man schon vom ersten Teil, doch werden an ihnen neue Facetten und Entwicklungen gezeigt. 

Es dauerte auch nicht allzu lange, da laueren schon die nächsten Gefahren auf die Alben und die Leser werden durch die hieraus resultierende Spannung wieder an das Buch gefesselt. Es werden weiterhin Motive aus der nordischen Mythologie aufgegriffen und teilweise auch tiefgreifend erklärt, wie zum Beispiel Asgard und Helheim. Es treten neue Charaktere auf den Plan, die der Handlung eine gewisse Dynamik verleihen, aber man muss sich auch von bereits bekannten Charakteren verabschieden, wobei die Trauer über den Verlust nicht nach einigen Seiten abgefrühstückt ist, sondern länger anhält.

Die Autorin weiß, wie man Gefühle in den Lesern hervorruft. Die emotionalen Szenen sind wirklich überwältigend. Der Sprachgebrauch mag vielleicht einfach erscheinen, aber bietet trotzdem genug Kraft, um Emotionen zu wecken und den Leser ins Staunen zu versetzen. Der Schreibstil ist auch - wie schon beim ersten Teil - weiterhin flüssig und trägt den Leser durch die Geschehnisse.


Fazit:



Die Fortsetzung ist noch besser als der Vorgänger, man bemerkt, dass die Autorin ihr Können stets weiterentwickelt. Vielschichtige Charaktere, gefühlvolle Momente und aufregende Geschehnisse stehen an der Tagesordnung, es gibt nur wenig Verschnaufspausen. Ein Muss für den Fantasy Liebhaber! 


Mittwoch, 27. Juni 2018

Die letzte Stunde


Autor/in: Minette Walters
Genre: Historischer Roman
Seitenzahl: 656
Erhältlich: Randomhouse


Verlag: Heyne
Deutsche Erstausgabe: 12. März 2018



»Hochspannung mit einer starken Heldin, die ihrer Zeit weit voraus ist.« 
(Ulrike Schröder, Für Sie)





Klappentext:



»Ein Schwarzer Tod hat unser Land befallen. Nur wenige werden verschont bleiben.«

Südengland, Juli 1348: An der Küste ist die Pest ins Land gekrochen. Binnen kürzester Zeit entvölkert sie ganze Landstriche, Angst und Panik regieren. Allein Lady Anne, die Herrin von Develish, nimmt das Heft in die Hand. Sie bringt all ihre Schutzbefohlenen auf ihrem Anwesen in Sicherheit und lässt die Zugangsbrücke verbrennen. In ihrem kleinen Reich zählen nicht mehr gesellschaftliche Konvention und Rang, sondern Einsatz für die anderen. Als neuen Verwalter setzt Anne Thaddeus ein, den niedrigsten, aber klügsten ihrer Diener. Doch kann sich die Schicksalsgemeinschaft gegen die schreckliche Krankheit behaupten, die vor ihren Toren tobt? Gegen die Verzweifelten und Raffgierigen, die Develish angreifen? Werden die kargen Vorräte reichen? Dann geschieht ein grausamer Mord und droht Lady Annes Gemeinschaft endgültig zu zerreißen ...

Was wir dazu schreiben:


Ein packender Roman aus der Zeit, als die Pest die Welt einnimmt. 

Dieses Buch ist Minette Walters erster historischer Roman. Es ist ihr wirklich gut gelungen. Auch für mich ist dieses Genre sehr neu. 

Als die Botschaft über den Ausbruch des schwarzen Todes bei Lady Anne ankam, begriff sie sofort welche Gefahr droht und lässt alles an lebenswichtigen Dingen und all ihre Leute ins Herrenhaus einschließen. Die Brücke über den Wassergraben zum Dorf lässt sie abbrennen. Als Leser bemerkt man rasch, dass Lady Anne keine gewöhnliche, einfache Frau und ihrer Zeit meilenweit voraus ist.

Ihr Ehemann, Sir Richard, und ein paar Soldaten waren nicht dabei. Auch ein Leibeigener namens Gyles war mit ihm auf Reise. Sie kamen später zurück, allerdings nur noch zu fünft. Sir Richard und die Soldaten waren von der Pest befallen. Lady Anne hatte sie nicht ins Anwesen gelassen. Einzig Gyles, der nicht befallen war, durfte nach 14 Tagen in das Anwesen zurück.

Als wäre dieser Umstand nicht schon schlimm genug, ereignet sich innerhalb der Mauern des Herrenhauses ein grausamer Mord. 

Das Buch wird aus mehreren Sichten erzählt. Am Anfang wird viel von Gyles erzählt, der den Ausbruch der Pest und die Auswirkungen hautnah mitverfolgen musste, danach wurde überwiegend aus den Perspektiven von Lady Anne, der Herrin, ihrer Tochter Lady Eleanor und des Leibeigenen Thaddeus erzählt - und alle haben sie ihren wichtigen Platz in der Geschichte. 

Durch die verschiedenen Sichtweisen, konnte man die Handlungen und Gefühle der einzelnen Personen gut verstehen. Die Geschichte an sich bekam eine gewisse Dynamik durch die verschiedenen Charaktere und man bekam einen guten Eindruck vom gesamten Geschehen.

Der Autorin gelang es, durch eine flüssige und spannende Erzählweise, einen tollen Roman ohne langatmige Szenen zu verfassen, es wird ein Bild einer vergangenen Epoche gemalt, das Leben des allgemeinen Volkes und die harten Umstände werden ungeschönt dargelegt und insgesamt wirkt dieses Werk authentisch und voller Leben. Die Sprache ist eher alt und "geschwollen", woran man sich erstmal dran gewöhnen muss. 

Fazit:


Trotz der altertümlichen Sprache ist es ein sehr tolles Buch, was spannend erzählt wird. Auch die Pest wird durch diesen Roman sehr gut erklärt. Es greift die Ursachen, die Anzeichen und die Maßnahmen auf, ohne dabei wie eine Lehrlektüre zu wirken. Ein sehr guter Roman, der aufgrund seines Seitenumfangs und der Schreibweise vom Leser sehr viel Zeit und Konzentration abverlangt.

Dienstag, 26. Juni 2018

Die Zeit, mein Feind


Autor/in: Antje Zimmermann
Genre: Humor
Seitenzahl: 168
Erhältlich: Amazon


Verlag: Selfpublisher
Deutsche Erstausgabe: 10. Oktober 2017









Klappentext:



Der tägliche Kampf gegen die Zeit und die Widrigkeiten des Lebens.

Eine widerspenstige Kontaktlinse, ein außerplanmäßiger Toilettengang und die Störung durch Tom während ihrer Badzeit bringen Isabellas morgendlichen Zeitplan durcheinander. Bedrohlich hin und her schwappender Kaffee und herunterrutschende Füßlinge treiben sie auf dem Weg zur Bahn in den Wahnsinn. In der Bahn muss Isabella an eine ehemalige Mitfahrerin denken, vor der sie sich zum Glück nicht mehr verstecken muss und wird gezwungenermaßen Mithörerin eines merkwürdigen Telefonats. Ein viel zu dicker und mit zu viel Nutella bestrichener Crêpe erschwert ihr einen Sprint. Beim Shoppen hält ihr der Spiegel in der Umkleidekabine schonungslos die Folgen ihrer Schokoladensünden vor Augen. Und ein 30-Minuten-Gericht wird zum Stunden-Gericht, obwohl Isabella sich genau an das Rezept hält! 

Humorvoll erzählt wird ein Woche aus dem stressigen Alltag der 30-jährigen Isabella.


Was wir dazu schreiben:


Die 30-jährige Isabella hat kein einfaches Leben. Man könnte schon sagen sie wird vom Pech verfolgt. Von einem Chef der Unpünktlichkeit missachtet bis hin zu einem stressigen Shoppingtag. 

Isabella wohnt zusammen mit ihrem Ehemann Tom. Sie braucht sehr lange bis zu ihrem Arbeitsplatz, beim Sanitätshaus. Dort erwarten sie viele Kunden, die einen zu gesprächig, die anderen zu aufdringlich. Zu Hause erschweren die Nachbarn ihr Leben. 

Vieles aus ihrem Leben, wie das die Hosen nicht passen wollen, kenne ich leider nur zu gut. Auch das "Nein" sagen hab ich nicht so. Daher kann ich verstehen, dass sie im Dauerstress ist. Die Zeit rennt ihr sehr oft davon.
Das Buch hat mit fast 170 Seiten den Alltag einer jungen Frau so humorvoll, aber auch emphatisch erzählt, dass man oft lachen konnte, aber auch die Gefühle von Isabella verstehen konnte.

Es ist aufgebaut wie ein Tagebuch und ist somit flüssig und unterhaltsam. Das Buch kann man gut zwischendurch lesen, wie zum Aufmuntern an einem stressigen Tag, da man doch oft lachen muss. Ich wollte es auch gar nicht weglegen.


Fazit:


Ein humorvolles und zugleich gefühlvolles Buch für zwischendurch. Eine leichte Lektüre zur Erheiterung des eigenen Gemüts. Kurz, knackig und humorvoll, so mag ich meine Bücher.

Das Haus der Mädchen (2018)


Autor/in: Andreas Winkelmann
Genre: Thriller
Seiten: 400
Erhältlich: Rowohlt Verlag


Verlag: Rowohlt Verlag

Deutsche Erstausgabe: 26.06.2018












Klappentext:

Schweig, um zu leben

Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr.Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder. Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben...


Was wir dazu schreiben:



Erst wird ein Krankenpfleger in seinem Auto erschossen, dann werden insgesamt zwei Mädchen vermisst. 

Leni Fontane kommt nach Hamburg, da sie ein Praktikum in einem kleinen Verlag bekam. Sie kommt vom Lande und das Leben in einer Großstadt ist ihr fremd. Auch ist sie eine Person, die nicht viel mit Menschen zu tun haben will, da sie sehr zurückhaltend ist. Ihr Charakter erinnert mich ein wenig an mich früher, daher konnte ich mich gut in Leni hineinversetzen.

In Hamburg bekam Leni, durch eine Online Zimmervermittlung, ein Zimmer in einer Villa. Dort fand sie auch gleich eine Freundin, Vivien, die sich ihr eher auf zwingt. Vivien ist das genaue Gegenteil von Leni. Als Vivien dann auf einmal spurlos verschwindet und nur eine Notiz, in der steht, dass sie ihren Millionär gefunden hätte, zurück blieb, macht Leni sich Sorgen.

Der vorübergehende Obdachlose, Frederic Förster, genannt Freddy, wurde zufällig Zeuge eines Mordes. Er sah wie ein Mann in seinem Auto erschossen worden ist. Freddy möchte den Täter zwar stellen, aber dieser bekam Wind von seiner Anwesenheit, weshalb Freddy sich erstmal bedeckt halten muss. 

Nach einer zufälligen Begegnung, begeben sich Freddy und Leni gemeinsam auf Spurensuche. Parallel dazu ermittelt Komissar Jens Kerner, sodass die Spurensuche zu einem Wettlauf gegen die Zeit wird. 

Die Charaktere wurden so gut beschrieben, dass man ihre Handlungen ohne viel Mühe nachvollziehen konnte. Wie bei so einigen Thrillern, denkt man als Leser sehr stark mit und überlegt auch wer denn der Täter sein könnte. 

Die Geschichte wird aus der Sicht von verschiedenen Figuren erzählt, sodass man öfters die Perspektiven wechselt, was man entweder liebt oder nervig findet.


Fazit:


Wenn man über die verschiedenen Perspektiven hinwegsehen kann, hält man ein grandioses Buch in den Händen, das den Leser zum Mitdenken und Rätseln einlädt und durch seine realistische Herangehensweise schwer aus der Hand zu legen ist.

Sonntag, 24. Juni 2018

[Rezension] Tage wie Türkis [v. 1.1]


Autor/in: Jennifer Hilgert
Genre: Philosophische Novelle
Seitenzahl: 141
Erhältlich: Amazon

ISBN: 978-3746046488
Preis: 9,90 (Taschenbuch), 5,99 € (eBook Kindle)Verlag: Books on Demand
Deutsche Erstausgabe: 15. Februar 2018









Klappentext:



Tage wie Türkis schmecken nach Pfefferminze und Lakritz. Sie atmen Widerstand ein und Freundschaft aus.


Ungeplant begegnet Amy ihrer Vergangenheit. Mit einem gewaltigen Gedankenguss bahnt sich allerhand Ballast aus achtzehn Jahren seinen Weg in ihre Gegenwart, ungeordnet und doch fein säuberlich dokumentiert in ihrem alten Tagebuch May.

Seit sie die erste Seite aufgeschlagen hat, spinnen nicht enden wollende Fragen ein Netz aus Vergangenheit und Zukunft in ihren Gedanken. Was macht das Glück in den Momenten, in denen man es am allerwenigsten hat? Wie wird man überhaupt glücklich? Und wo sind sie hin, die Tage, wie Türkis?

Ein innerer Kampf beginnt, in dem sie die Gelegenheit erhält, ihre Geschichte zu verarbeiten und ihre Zukunft zu verändern.

Tage wie Türkis. Eine philosophische Novelle.



Was Denise dazu schreibt:



Ein Buch voller Gefühle und tiefgründigen Fragen zum Leben.


Amy arbeitet in einer Rechtsanwaltskanzlei, wurde in ihrer Kindheit von ihrem Vater, den viele "Seelenmörder" nannten, tyrannisiert, ihre einzige Freundin ist May, ihr Tagebuch.

Beinahe ihr gesamtes vergangenes Leben steckt in diesem Tagebuch und je mehr sie liest, desto mehr Fragen und Gedanken füllen ihren Kopf, die sich um die Vergangenheit, die Zukunft und sie selbst drehen. Es sind philosophische Fragen, denen es eigentlich eines Gelehrten bedarf, um Antworten zu finden. Doch die wichtigste Frage, die Amy versucht zu beantworten, ist, wann und ob ihre Tage irgendwann wieder türkis werden - denn Tage wie Türkis sind die guten Tage, voller Freude, Hoffnung und Zuversicht.

Dieses Buch fordert den Leser zum Mitdenken auf, Metaphern und bildhafte Darstellungen zu eher pragmatischen Dingen gehen Hand in Hand mit weitreichenden philosophischen und teils auch esoterischen Aspekten daher.

Wichtiger Aspekt dieses Werks sind die Farben, die nicht nur als Überschriften dienen, sondern auch den Gefühlszustand von Amy wiederspiegeln. Faszinierend hierbei ist auch, dass in Amys dunkelsten Momenten ihres Leben irgendwo immer ein wenig Hoffnung durchstrahlt, die Hoffnung auf Frieden.

Der Schreibstil der Autorin zwingt den Leser unweigerlich, sich mit Amy und ihren Fragen auseinanderzusetzen, mitzuleiden und mitzufiebern. Teilweise kommt man ins stocken, da man beginnt über die Fragen nachzudenken - mit Sicht auf das eigene Leben.

Zwar mag man sich vielleicht fragen, ob dies innerhalb von 141 Seiten überhaupt möglich ist, aber die Antwort wird - nach dem Lesen dieses Buches - eine positive bleiben.



Fazit:


Eine Novelle, die einem den Ansporn gibt, über sich und sein Leben nachzudenken. Ein kurzes und doch kraftvolles Werk, das den Leser auf mehreren Ebenen berührt und diesem auch Kraft schenkt, um sich seinen eigenen Sorgen zu stellen. Ein Muss für jedes Bücherregal.

Ein feiner dunkler Riss


Autor/in: Joe R. Lansdale
Genre: Jugendbuch / Krimi
Seitenzahl: 276
Erhältlich: Amazon


Verlag: Golkonda Verlag
Deutsche Erstausgabe: 12.03 2012









Klappentext:


East Texas, 1958. Bis vor Kurzem glaubte der dreizehnjährige Stanley noch an den Weihnachtsmann. Im Laufe eines einzigen heißen Sommers erfährt er jedoch mehr über die wirkliche Welt jenseits seiner Superheldencomics und des elterlichen Autokinos, als ihm lieb ist.

Stans Spielkamerad Richard wird zu Hause verprügelt; die schwarze Küchenhilfe Rosy lebt bei einem gewalttätigen Mann; und selbst Stans Vater wird gern handgreiflich, wenn es die Familie zu verteidigen gilt beispielsweise gegen übereifrige Verehrer von Stans kecker siebzehnjähriger Schwester Callie. Und dann gibt es da noch die faszinierenden alten Geschichten um ein Spukhaus auf dem Hügel, einen kopflosen Geist am Bahndamm und zwei in ein und derselben Nacht ermordete Mädchen. Stan beginnt Detektiv zu spielen, stets begleitet von seinem treuen Hund Nub, und außerdem mit Rat und Tat unterstützt von dem mürrischen schwarzen Filmvorführer und Ex-Polizisten Buster.


Was wir dazu schreiben:


Sommer, Sonne, Sonnenschein - könnte es nicht schöner sein?

Stanley Jr. und seine Familie ziehen in die kleine Stadt Dewmount, nachdem sein Vater - Stanley Sr. - dort ein Autokino gekauft hat. Abend für Abend werden dort allerlei Filme an die Hauswand projiziert, die Familie hilft kräftig mit, den Laden am Laufen zu halten. 

Eines schönen Sommertages findet Stanley Jr. bei einem Spaziergang mit seinem Hund Nub eine kleine seltsame Box, die etliche Briefe enthält, von M an J. Zusammen mit seiner Schwester Callie, der sympatischen Haushälterin Rosy Mae und dem Filmvorführer Buster setzt er langsam ein Puzzle zusammen, das sein Leben ordentlich auf den Kopf stellt.

Die Handlung greift einige schwer verdauliche Themen auf, unter anderem die damals herrschende Rassentrennung, häusliche Gewalt und Alkoholismus. 

Mittendrin: Stanley Jr., ein dreizehnjähriger Junge, vollkommen grün hinter den Ohren. Innerhalb eines Sommers wird er erwachsen, innerhalb eines Sommers nimmt man ihm seine seelische Unschuld und die kindliche Naivität.

Obwohl alles so verdammt düster klingt, ist es doch interessant zu lesen, wie Stanley nach und nach erwachsener wird. Die Handlung nimmt hierbei langsam an Fahrt auf, sodass es zuerst noch niedlich wirkt, wenn Stanley Jr. erfährt, was es mit dem seltsamen Luftballon auf sich hat, den sein Vater im Zimmer seiner Schwester gefunden hat - bis dann immer schwerere Geschütze aufgefahren werden, mit denen Stanley Jr. ordentlich zu kämpfen hat.

Aufgelockert wird es immer mal wieder durch gut platzierte Humorbomben, die mich wirklich heftigst zum Lachen gebracht haben. Es ist halt auch einfach nur niedlich, wenn Geschwister sich gegenseitig ärgern oder sich ein strenger Familienvater mit der neuen, anständigen Begleitung der Tochter unterhält.


Fazit:


Ich habe mehr oder weniger blind zugegriffen, als ich dieses Buch auf einem Flohmarkt - sogar noch eingeschweißt - gefunden habe. Als Leser wird man vom Fluss der Handlung mitgerissen, man erfreut sich an der stetig kletternden Spannungskurve und lernt vielleicht noch das ein oder andere über das Leben in den 50ern. Ein grandioses Buch für einen ruhigen Leseabend.

Mittwoch, 20. Juni 2018

Blogtour - Tag 8 - mit Gewinnspiel
Die Krieger von Luft und Wasser
Hel's Totenwelt


Herzlich Willkommen zu Tag 8 der großen Blogtour von Lilyana Ravenheart zu »Die Krieger von Luft und Wasser«, ihrem zweiten Buch über die Schwestern Lyra und Amia. Folgt uns in die nordische Unterwelt, die von Loki's Tochter Hel geschaffen wurde!

Hel, Midgardschlange und Fenriswolf
"Lokisgezücht" von Emil Doepler, 1905
Hel, die Herrscherin der Totenwelt und Tochter vom Gott Loki und der Riesin Angrboda, residiert in ihrer selbst gegründeten Totenwelt.
Ihre Geschwister, der Wolf Fenrir - der häufig mit dem Ende der Welt, Ragnarök, konnotiert wird, und die Midgardschlange, werden von den Göttern, insbesondere von Göttervater Odin, gefangen gehalten. Hel selbst wurde - wie ihre Geschwister - aus Asgard, der Welt der Götter, verbannt.
Ihr Reich, Helheim genannt, befindet sich unter den Wurzeln des Weltenbaumes Yggdrasil und ist Heim aller Toten, die keines kämpferischen Todes gestorben sind (z. B. durch Krankheit, Altersschwäche, etc.).

Die Toten müssen auf ihren Weg nach Helheim entweder die goldene Brücke Gjallarbrù oder den Fluss Gjöll passieren. Welchen Weg sie beschreiten müssen, liegt einzig und allein an ihrer Gesinnung - gute Menschen dürfen unbeschwert über die Brücke gehen, böse Menschen müssen durch die flachen Gewässer des Flusses waten, auf dessen Grund Scherben und Klingen sich in das Fleisch der Sünder graben. 

Am Ende der Brücke wartet die Riesin Modgud auf die Reisenden, um ihren Namen und ihre Herkunft zu erfragen, bevor ihnen schließlich Einlass gewährt wird.

Am "rettenden" Ufer des Flusses, wartet der Höllenhund Garm auf die Reisenden und scheucht diese in eine Höhle - Nistplatz des Drachen Nidhöggr, der mit Vorliebe böse Menschen verspeist (wenn er nicht gerade an den Wurzeln des Weltenbaumes nagt).

Genauso ist der Rest dieses unheimlichen Reiches ausgelegt. Für gute Tote gleicht der Ort eher dem Himmel, er ist wärmend und erfüllt ihre Geister mit Leben. Für böse Tote ist der Ort trostlos und kalt, sie leiden ständig unter Schmerzen, Hunger und Krankheiten.

Eine Rückkehr aus dieser finsteren Unterwelt ist kaum möglich. Hels Wohnsitz heißt Eljudnir (Elend) und ihr Tisch ist Hungr (Hunger), ihr Messer Sultr (Verschmachtung) und ihre Türschwelle Fallandaforad (fallende Gefahr). Ihr Bett ist Kor (Sarg) und ihr Bettvorhang Blikjandabol (blinkendes Unheil). Sie wird von der Magd Ganglot (Trägtritt) und dem Knecht Ganglati (Langsamtritt) bedient.

In Die Krieger von Luft und Wasser wird Lyra von Loki in die Totenwelt geführt und trifft dort auf Hel, die ihre ganz eigenen Pläne mit Lyra und ihren Fähigkeiten, Feuer zu kontrollieren, hat. 

So! Jetzt bekommt ihr die Chance, einen der folgenden Preise zu gewinnen:

1. Platz: ein 1 eBook, wahlweise Band 1 oder 2 und Goodietütchen 
- 2. Platz: ein 1 eBook, wahlweise Band 1 oder 2 

- 3. Platz: ein Goodietütchen



Beantwortet einfach die folgende Frage: Wie heißen die Diener von Hel?



Teilnahmebedingungen:


– Veranstalter des Gewinnspieles ist die Autorin Lilyanna Ravenheart 
– Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet und eine Versandadresse in Deutschland haben. 
– Die Gewinnspielauslosung ist am 21.06.2018 um 20 Uhr. 
– Jeder Teilnehmer muss eine Frage beantworten und bekommt pro beantwortete Frage ein Ticket für den Lostopf, wenn man also jeden Tag mitmacht, bekommt man 7 Tickets für den Lostopf. 
– Die Teilnehmer sind damit einverstanden das ihre Namen an die Autorin weitergeleitet werden. 
– Die Gewinner werden nach der Auslosung namentlich direkt unter dem Beitrag bekannt gegeben bzw. per Email benachrichtigt. 
– Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn wird nicht bar ausgezahlt. Das Gewinnspiel steht in keinem Zusammenhang mit Facebook. Facebook steht nicht als Ansprechpartner für das Gewinnspiel zur Verfügung.
– Mit der Teilnahme wird den Teilnahmebedingungen zugestimmt



Sonntag, 17. Juni 2018

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden (2018)


Autor/in: Genki Kawamura
Genre: Roman
Seiten: 192
Erhältlich: Random House



Klappentext:

Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden. Welche, entscheidet der Teufel. Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes ... 



Was würdet ihr machen, wenn ihr nicht mehr lange zu leben habt und der Teufel euch so einen Pakt anbietet?

Genau dies passiert einem namenlosen Briefträger, der diesen Deal nach einigen Zweifeln annimmt. Wie im Klappentext zu lesen, verschwinden zuerst Sachen, die für uns mehr oder weniger zum alltäglichen Leben gehören. Als der Teufel, vom Protagonisten Aloha genannt, androht die Katzen verschwinden zu lassen,...

Hier will ich nicht zu viel erzählen. 

Die Geschichte wird größtenteils durch Rückblicke erzählt, in denen oft seine verstorbene Mutter, ihre Katze "Eissalat" und seine Exfreundin vorkommen. In diesen Rückblicken denkt er viel über sein Leben und die darin getroffenen Entscheidungen nach. 

Wenn er nicht gerade über seine Vergangenheit nachdenkt, diskutiert er mit dem Teufel über den Sinn der Dinge, die er verschwinden lassen will. Das ganze wird immer wieder mit ein paar dezenten Tropfen Humor aufgelockert. Mit dabei ist oft seine Katze namens Weißkohl. 

Neben dem Teufel und den Katzen, hat keiner der vorkommenden Charaktere einen Namen. Dies betont, dass vor allem die Katzen einen höheren Rang im Leben des Protagonisten haben, als seine Mitmenschen.

Fazit:

Man hält einen tiefgründigen Roman in den Händen, der einen anregt über das Leben nachzudenken. Stets schwebt die Angst vor dem Sterben über der Handlung, die in einem höchst emotionalen Ende vorübergeht.

Freitag, 15. Juni 2018

Wutrauschen (2018)


Autor/in: Simone Trojahn
Genre: Psycho-Thriller
Seiten: 368
Erhältlich: Redrum Books



Klappentext:

Was passiert, wenn sich zwei verlorene Seelen finden?

Als der eigenbrötlerische und durch seine dominante Mutter schwer traumatisierte Marvin die ebenso süße wie sonderbare Altenpflegerin Emma kennenlernt, scheint es Liebe auf den ersten Blick zu sein. 
Doch Marvin ist nicht der Einzige mit einem düsteren Geheimnis. 
Emma hat ein massives Problem mit ihrer Wut, diesem heiß brodelnden Biest in ihrem Kopf.
Wird Marvin ihr Retter sein, kann er das Biest zähmen oder verschlingen die Dämonen der Vergangenheit ihre längst verlorenen Seelen?


WUTRAUSCHEN – die etwas andere Liebesgeschichte.



Genie Liebe und Wahnsinn liegen oft dich beieinander.

Eines schönen Tages schrieb uns jemand aus dem Hause Redrum Books an und fragte uns, ob wir Lust hätten Wutrauschen zu rezensieren. Vielen Dank nochmals für diese großartige Chance! 

Auch wenn ich echt nicht gewusst habe, worauf ich mich eingelassen habe. Die Warnung vorne im Buch, dass die Texte der Autorin echt heftig seien, habe ich nicht wirklich ernst genommen. Schwerer Fehler.

Gestatten, Marvin: chronisch arbeitslos, kaum soziale Kontakte, untrainiert, lebt bei Mama. 
Hat eine ganz besondere Beziehung zu seiner Mama (siehe Klappentext).

Gestatten, Emma: liebesbedürftig, fürsorglich, vom Beruf her Altenpflegerin, hasst Mama. 
Hat eine verdammt stark ausgeprägte sadistische Ader. 

Mehr Informationen gibt es über die beiden nicht. Ich will, dass - wenn ihr euch das Buch zulegt - ihr nicht zu viel wisst, damit es auch ordentlich auf euch einwirken kann.

Marvin und Emma sind Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, wobei Marvin gerade im ersten Drittel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Ab und zu wird die Geschichte durch die Sichtweisen anderer Personen mit zusätzlichen Informationen angereichert, was aber recht selten vorkam. 

Aufgrund des flüssigen Schreibstils, rauschen (Ha!) die Seiten dieses Psycho-Thrillers nur so durch die Finger, man bekommt eher wenige kleine Verschnaufspausen, ansonsten jagt ein dramatisches und höchst verstörend wirkendes Ereignis das nächste, innerhalb weniger Tage wird das Leben unserer Protagonisten ordentlich auf den Kopf gestellt. 

Gerade wenn man denkt, es könnte nicht schlimmer kommen, wird einer draufgesetzt und diese Abwärtsspirale aus Gewalt, Sex und Wahnsinn endet in einem emotionalen und echt heftigen Finale.

Zwischen den Zeilen entwickeln sich die Protagonisten weiter, was mir besonders positiv aufgefallen ist. Einige Phrasen und Schlüsselwörter, die aufgrund der Handlung öfters aufgegriffen werden, brennen sich in das Gedächtnis des Lesers, während dieser mit der ohnehin schon heftigen Handlung zu kämpfen hat.

Fazit:

Wow. Mein erstes Buch aus dem Hause Redrum und es hat mich eiskalt erwischt, auf eine Achterbahnfahrt des Wahnsinns entführt und mich am Ende echt fertig zu Hause abgesetzt. Wow. Ein MUSS für alle, die solche Psycho-Thriller-Gewaltorgien mit emotionaler Note mögen. Solltet ihr einen leicht irritierbaren Magen haben, ziemlich sensibel oder ein Äffchen sein, ist das Buch definitiv nichts für euch. 

P.S. Das Cover gruselt mich, um ehrlich zu sein. Kann ganz schön gruselig gucken, die Dame.