Heutiges Thema meines kleinen Autoren-Blogs: Autor-Frust-Faktoren, auch AFFs genannt. Oder auf Deutsch: Rezensionen.
Jeder Autor, jeder Blogger und auch viele Leser kennen sie: Rezensionen. Man versucht, irgendwie den Inhalt eines Buchs als Gesamtpaket, aber auch in seinen einzelnen Aspekten zusammenzufassen und nach welchen Kriterien auch immer zu bewerten – im Idealfall natürlich so, damit andere sich ein möglichst gutes (aber sicher nicht objektives!) Bild von dem jeweiligen Buch machen können.
Für Autoren ist eine Rezension Werbung, für Blogger Arbeit und für Leser bestenfalls eine Kaufentscheidung. Als ich damals meine erste Rezension (die zum Glück gut war) bekommen habe, war ich unfassbar nervös. Der Gedanke, dass man sich durch eine Veröffentlichung dem Urteil einer kritischen Öffentlichkeit und im schlimmsten Fall sogar den Pöbeleien von Neidern, Trollen und Idioten aussetzt, war mir in dem Maß nicht bewusst. Und ich muss offen zugeben, dass ich bis heute beim Lesen von Rezensionen ein Kribbeln im Bauch habe. Schlechte Rezensionen erhält jeder Autor irgendwann. Wenn eine solche gut geschrieben und fundiert ist, kann sie ungemein hilfreich sein und wird zumindest von mir auch dankbar angenommen. Ich schätze es immer sehr, wenn mir Blogger und Leser offen sagen, was an einem Buch gut und was daran schlecht war. Nur so kann ich lernen und mich verbessern.
Ich kann Autoren, die nach einer schlechten Rezension, egal wie gut begründet, rumpöbeln und tagelang von ihrer Leserschaft getröstet werden müssen, nicht nachvollziehen. Natürlich tut es weh, wenn der heißgeliebte Charakter als flach identifiziert wird, die originelle Story als altbekannt und langweilig und der Schreibstil, an dem man so viele Stunden gefeilt hat, als schlecht. Aber damit muss man leben können. Auch Musiker werden kritisiert, wenn sie falsche Noten spielen oder den Text nicht können. Eine ganz andere Sache sind natürlich vollkommen idiotische, gemeine und schlichtweg beleidigende Rezensionen. Leider nehmen solche immer mehr zu. Dazu zählen Einzeiler wie „verwirrend“, und „scheiße“, bei denen man sich wirklich fragt, was durch den Kopf des Verfassers geht, aber auch Rezensionen, bei denen man nicht sicher ist, ob der Schreiber jemals ein Buch gelesen hat, geschweige denn das, das er rezensieren will. Solche Rezensionen tun weh, vor allem, wenn man klar erkennt, dass es den Verfassern nur darum geht, einen zu ärgern, zu beleidigen oder ihren eigenen Frust abzulassen. Das ist nicht nur persönlich verletzend, sondern auch in gewisser Weise „geschäftsschädigend“, wie es so schön heißt.
Algorithmen von Onlinehändlern können ziemlich schnell unangenehm werden, wenn die Durchschnittswertung nicht mehr stimmt. Trotzdem gehören auch solche Rezensionen dazu und man muss damit leben. Jeder hat das Recht, seine Meinung abzugeben, ganz gleich, wie unqualifiziert oder doof sie auch ist. Deswegen freut es jeden Autor aber umso mehr, wenn sich Leser und Blogger Zeit für eine nette Rezensionen, egal ob kritisch oder nicht, nehmen, und ihm qualifiziertes Feedback geben.
Wenn ihr euren Lieblingsautoren also einen Gefallen tun wollt, schenkt ihnen eine Rezension. 😉
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen