Montag, 15. April 2019

[Rezension] Pfuhl


Autor/in: Germaine Paulus
Verlag: The Dandy is Dead
Genre: Pulp Noir
Seitenzahl: 360
Erhältlich: The Dandy is Dead
ISBN: 
978-3947652006
Preis: 15,90€ (Hardcover)

Erscheinungsdatum: 15. September 2018










Inhaltsbeschreibung:


“Stumm schritten sie zu dem von einem hübschen Grundstück eingerahmten Bungalow. Blaulicht spiegelte sich in frisch geputzten Fenstern, Polizeifunk summte durch das verschlafene Ambiente wie ein störender Weckruf. Die Spurensicherung war eben eingetroffen, der Garten bereits eingenommen. Koffer und Utensilien standen herum, noch ungenutzt, während sich die Männer auf die folgende Suche vorbereiteten. Die Haustür war geöffnet. Viel zu bleiche, blanke Frauenbeine ragten über die Treppe hinaus ins Freie. Wegmann seufzte. Wenn sich Taubrings Befürchtungen bewahrheiteten …"
2002. Eine deutsche Großstadt. Fünf Morde. Keine Spur. Und das alles ist erst der Anfang.

Was Ray dazu schreibt:


Wegmann und Taubring sind zwei Ermittler, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch gerade aufgrund ihres Umfeldes schlittern die beiden immer wieder in obskure Situationen und brutale Mordserien. Innerhalb der drei Geschichten entwickeln die beiden Protagonisten eine bemerkenswerte charakterliche Tiefe, die sie von vielen anderen Ermittlern im deutschen Thriller-Dschungel abhebt. 

Die unterstützenden Charaktere sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern und glänzen durch ihre (charakterliche) Diversität, doch eines haben fast alle gemeinsam: sie sind auf ihre jeweilige Art und Weise gebrochen, beschädigt oder geschändet worden. Doch trotz dieser vermeintlich allzu negativ wirkenden Szenerie, findet man jede Menge Witz und Herz.

Innerhalb der 300 Seiten dieses putzig formatierten Buches wird gemordet, miteinander geschlafen und tapfer ermittelt, nur um nebenbei noch mit persönlichen Problemen fertig zu werden. Die Morde sind abwechslungsreich, gut durchdacht und die Motive könnten teilweise nicht düsterer sein. 

Pluspunkte gibt es an dieser Stelle für die Aufmachung, durch die ich diesen Verlag lieben gelernt habe. Klein, handlich, kompakt, mit dem Auge für kleine Details, bei denen mein Herz hüpfte. 

Fazit:


PFUHL ist düster, blutig, spannend und gemein - gleichzeitig findet man allerdings mehrere gelungene Charakterbildungen, Herz und Humor. Die Mischung stimmt und beim Lesen kam überhaupt keine Langweile auf, langatmige Sequenzen sucht man hier vergebens. Wenn man noch bedenkt, dass dieses Werk um das Jahr 2002 herum entstanden ist, dann steht eine Sache fest: es bläst viele Neulinge direkt aus der Bahn. Zugreifen, verlieben, durchlesen! 

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