Samstag, 6. April 2019

[Rezension] Doppelwelt

Autor/in: Dominik A. Meier
Verlag: /
Genre: Mystery Drama
Seitenzahl: 325
Erhältlich: Amazon
ISBN: 
978-1091625143
Preis: 14,99€ (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 05. April 2019




Inhaltsbeschreibung:


Wie konnte etwas, das nur zerstören konnte, Leben erschaffen? Lag der radioaktiven Hölle des Reaktors womöglich eine Schöpfungskraft inne, die der Mensch nicht verstand?

Prypjat, 1987. Der Reaktor des Kernkraftwerks Tschernobyl liegt unter einem Sarkophag aus Stahl und Beton begraben und endlose Stille hat sich über die Sperrzone gelegt. In der toten Stadt Prypjat lebt nur noch die sterbenskranke Anastasija Sorokin, die in der Einsamkeit dieser verlassenen Welt ihre letzten Wochen verbringen möchte. Doch als sie beim verwaisten Sarkophag auf ein seltsames Wesen trifft, ändert sich alles. Das atomare Feuer hat ein Loch in die Welt gebrannt, das groß genug ist, um hindurchzufallen. Anastasija muss nun erkennen, dass die Krankheit, die sie schon so lange quält, sie einzigartig macht. Und plötzlich fällt ihr, der sterbenden Reisenden, die Verantwortung für das Leben von so vielen zu – denn die Leere zwischen den Welten weckt nicht nur den Machthunger der Menschen, sondern auch die Aufmerksamkeit von Wesen, die niemand außer ihr verstehen kann.

Was Ray dazu schreibt:


Dies ist für mich das fünfte Werk des Autors und eines steht für mich fest: er wird immer besser. Geschichten rund um das atomare Unglück in Tschernobyl gibt es wie Sand am Meer und nicht selten sind sie purer Mutanten-Horror-Trash, gefüllt mit Klischees und Niveaulosigkeit. 

Mit Doppelwelt bekommt man allerdings eine geballte Packung Spannung, Atmosphäre und Stoff zum Nachdenken. Jedes Kapitel wird mit einem Gedanken des Autors eingeleitet und für mich waren dies mitunter die beeindruckendsten Stellen.  Während der Leser Anastasija alias Schwalbe auf ihrer Reise begleitet, wird man unweigerlich in einen weltenübergreifenden Konflikt gezogen, der direkt aus einer Episode der Twilight Zone stammen könnte. Der Entwicklung der Protagonistin beizuwohnen hat unglaublich viel Spaß gemacht und auch die vielseitigen und interessanten Nebenfiguren brachten Abwechslung und neue Ansichten mit sich. Die im Klappentext angesprochenen "Wesen" waren ebenfalls eines meiner Highlights, eine vollkommen einzigartige Schöpfung aus der Feder eines genialen Autoren. 

Neben der eigentlichen Haupthandlung wurden diverse und wichtige Themen angesprochen - Schuld und Sühne, der Umgang mit einem Schicksal, das größer ist als man selbst sowie die einhergehende Verantwortung, das vermeintlich Richtige zu tun, das Streben nach Macht und die allgegenwärtige Suche nach Wahrheit und Wissen. An einigen Stellen fühlt man sich als Leser grottenschlecht und dies ist keinesfalls ein negativer Aspekt. 

Das Ende ließ mich mit einem einem lachenden und einem weinenden Auge zurück und bot meines Erachtens den perfekten Abschluss. Pluspunkte gibt es an dieser Stelle für das symbolträchtige Cover, das wunderbar zur Geschichte passt. 

Fazit:


Doppelwelt bietet dem Leser ein einzigartiges, zum Nachdenken anregendes und spannendes Abenteuer, das seinesgleichen sucht. Die ausgezeichnete Mischung aus facettenreichen Charakteren, einer tiefgreifenden Handlung sowie philosophischen Aspekten macht dieses Leseerlebnis zu einem ganz besonderen. Ich hoffe, ihr gebt diesem Buch eine Chance euch zu beeindrucken, denn ich bin froh, es gelesen zu haben.  

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