Freitag, 16. November 2018

[Rezension] Wild Cards - Die Cops von Jokertown


Autor/in: Diverse / George R.R. Martin (Herausgeber)
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 672
Erhältlich: Random House
ISBN: 
978-3-7645-3214-7
Preis: 15,00 € (Taschenbuch)

Verlag: Random House
Erscheinungsdatum: 24.09.2018








Klappentext:


Joker … Das sind von einem außerirdischen Virus Veränderte; Mutanten; Freaks! Sie leben seit 70 Jahren unter den Menschen, und man hat sich an sie gewöhnt. Fast. Denn die meisten der New Yorker Joker leben in Jokertown, einem Ghetto im Süden Manhattans. Dies ist die Geschichte des fünften Polizeireviers, dessen Cops in Jokertown für Recht und Gesetz einstehen. Für manche ist es eine Zuflucht, für andere ein Ärgernis – aber für die meisten ist es die letzte Festung gegen die Freaks!

Was Ray dazu schreibt:


Wenn George R. R. Martin einen bunten Haufen Autoren und Autorinnen um sich herum versammelt, um den Wild Card Epos fortzuführen, dann kann wohl immer von literarischer Qualität ausgegangen werden. Was mich an diesem Buch wirklich überzeugt hat ist, dass ALLE Autoren auf einem hohen Niveau schreiben und trotz der unterschiedlichen Stile alles stimmig wirkt. Wirklich kein Beitrag sticht durch mangelndes Engagement heraus, wobei auch keine durch zu viel Engagement hervorsticht. Hält sich also durchaus die Waage.

Selten äußere ich mich zum Cover, doch diesmal komme ich nicht drum herum. Die Jokertown'sche Polizeimarke prangt auf einem düster, blau gehaltenen Hintergrund. Zu sehen: Haupt-Hauptcharakter Leo, der sich seiner bisher größten Herausforderung stellt. Es gibt also einen guten Vorgeschmack auf den nunmehr folgenden Inhalt.

Kurz zur Story: nach einem Brand im Gerichtsgebäude, wurde ein alter und ungelöster Fall wieder ans Tageslicht befördert. Von diesem Standpunkt aus folgt der Leser einem roten Faden, der zwischen die diversen, ebenfalls für den Hauptplot wichtigen, Kurzgeschichten gespannt ist. 

Es werden unterschiedlichste und in diesen Zeiten relevante Themen aufgegriffen: Korruption, Missbrauch von Staatsgewalt, Schuld und Sühne und Vorurteile gegenüber "Andersartigen". Getragen werden die Kurzgeschichten durch eine Vielzahl interessanter Charaktere, wobei die "Keyplayer" von den jeweiligen Autoren wunderbar ausgestaltet wurden. Des Weiteren bewegen sich viele der auftretenden Figuren in Grauzonen, denn sie sind weder wirklich gut noch böse. Doch diese Stärke ist auch der größten Schwächen des Buches. 

Neben der zweiseitigen Übersicht bezüglich der arbeitenden Cops im Jokertown'schen Polizeirevier gibt es eine noch größere Vielzahl an zwielichtigen Halunken, unglücklichen Leuten, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren, und Familienangehörigen. So viele Namen, Fähigkeiten und Verbindungen, die man sich merken muss, um durch die "Lore" durchzusteigen.

Die Kurzgeschichten sind alle gut portioniert, also genau in der richtigen Länge. Die Mischung ist ebenfalls gut gelungen. Es werden Blicke auf vergangene Ereignisse geworfen, die mit den aktuellen Geschehnissen in Jokertown verbunden sind und der gegenwärtige Stand der Dinge wird durchleuchtet, der mit zunehmender Seitenzahl immer verworrener und mysteriöser wird.  

Laut Klappentext, handelt es sich beim vorliegenden Werk um das erste Buch aus einer Reihe. Doch keine Sorge, die Hauptgeschichte endet mit der letzten Seite und kein fieser Cliffhanger wird euch Nachts den Schlaf rauben, so viel darf gesagt sein.

Fazit:


Selten so einen abwechslungsreichen, spannenden, umfangreichen und lore-haltigen Krimi-Fantasy-Mix gelesen. Bis zur letzten Seite hängt man an dem Buch, doch bedarf es durchaus einiger kurzer Pausen, um das Gelesene erstmal zu verarbeiten. Es bleiben keine Fragen offen am Ende und man hat Lust auf mehr aus dem "Wild Cards" Universum. Pflichtlektüre? »Für Fans klassischer Fantasy ist Wild Cards Pflichtlektüre.« (Subway) und um den Klappentext zitieren zu dürfen: "der perfekte Einstieg in die Welt von Wild Cards.".

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