Sonntag, 1. Juli 2018

Dämonengrab 


Autor/in: Jörg Benne
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 330
Erhältlich: Amazon


Verlag: Mantikore Verlag
Deutsche Erstausgabe: 17. Januar 2018









Klappentext:


Es will deine Seele... 

Seit Generationen suchen Abenteurer in der Nähe des Dorfes Brensacker nach einer verschütteten Tempelanlage und deren legendärem Schatz. Als zwei Jungen zufällig einen verborgenen Eingang entdecken und einer der beiden unter mysteriösen Umständen verschwindet, schließen sich dem Suchtrupp auch einige Schatzsucher an. Doch auf das, was in den finsteren Gängen der Ruine auf sie lauert, ist keiner von ihnen vorbereitet... 

Klaustrophobischer Fantasy-Horror aus der Feder von Nuareth-Schöpfer Jörg Benne.


Was wir dazu schreiben:


Die Jugendlichen Ordo und Vajran leben in einem kleinen Dorf namens Brensacker. Außer der Feldarbeit, den regelmäßigen Tempelgängen und Haushaltstätigkeiten gibt es dort nicht viel zu erleben.

Dies ändert sich schlagartig, als ein gewaltiger Sturm den Eingang zu einer legendären Tempelruine freilegt, in denen angeblich Kultisten mächtige Dämonenfürsten verehrt und niedere Dämonen beschworen haben. Nachdem die beiden einen kurzen Abstecher in die Ruine gewagt haben, verkündet ein dunkles Wesen seine Unzufriedenheit, sodass die Jungs nach Hause flüchten - allerdings nicht ohne einen kleinen Schatz, in Form einer Goldmünze, mitgenommen zu haben.

Die Strafe dafür folgt auf den Fuß, als Varjan samt Familie verschwindet und alle Spuren zu der Ruine führen. Dies wiederum ruft den Rest der Haupt- und Nebenfiguren auf den Plan, die aus Stadtwachen aus Hauptstadt Tedira und diversen Schatzjägern bestehen.

Das Abenteuer in den Ruinen hat mich stark an diverse Rollenspiele erinnert, die es auf diversen Videospielkonsolen gibt. Die Gruppe schleppt sich durch dutzende Gänge, Ebenen und Räume, trifft auf Gegner und muss eine große Aufgabe lösen.

Der Handlungsspielraum ist gerade deswegen stark limitiert. Man befindet sich kurz in einem Dorf, noch viel kürzer in einer Stadt wieder und den Rest der Geschichte verbringt man in den engen Gängen einer Ruine, die ab und zu durch Treppen, Räume und Grotten erweitert werden.

Da wir mindestens ein Dutzend dieser Haupt- und Nebenfiguren kennenlernen, reduzieren sich die meisten Charakterbeschreibungen auf das mindeste: Name, Beruf, Ziel und Ausrüstung. Dies führt zu einem Problem, das ich später näher erläutere.

Die Handlung ist auch nicht wirklich tiefgreifend, aber wartet mit einigen deftigen Plot Twists und unerwarteten Geschehnissen auf, ist aufgrund des flüssig lesbaren, und auch gruselig-atmosphärischen Schreibstils des Autors sehr unterhaltsam, und wird aus den Perspektiven des Dorfjungen Ordo und der Gardistin Nilra wiedergegeben, sodass der Leser eine Bindung aufbauen kann.

Dies sind auch die einzigen Bindungen. Die anderen Charaktere wirken aufgrund ihrer oberflächlichen Beschreibung austauschbar, bieten wenig emotionalen Nährboden (mit Ausnahme der Dorfwache Telrok) und die Trauer des Lesers hält sich in Grenzen, wenn jemand von ihnen stirbt.

Die dynamische Schreibweise des Autors treibt den Leser durch das Buch und lenkt von diesen kleinen Schwachpunkten ab, es gibt kaum bis keine langatmige Passagen, Ereignisse werden präzise erklärt und Handlungsorte ausreichend beschrieben, sodass sich der Leser trotz allem zurechtfindet.

Fazit:


Mehr Fantasy als Horror, aber die Mischung ist durchaus gelungen. Ein übersichtlicher Schauplatz und oberflächliche Charaktergestaltungen sind die einzigen negativen Aspekte, die den hohen Unterhaltungswert nur ein wenig schmälern. Konkret: in Punkten wären das 7.5 / 10. 


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