Sonntag, 29. April 2018


THE ENEMY (2009)


Autor(en): Charlie Higson
Genre: Horror
Seiten: 407
Sprache: Englisch
Erhältlich: Thalia

Klappentext:
When the sickness came, every parent, police officer, politician - every adult - fell ill. The lucky ones died. The others are crazed, confused and hungry.

Only children under fourteen remain, and they're fighting to survive.

Now there are rumors of a safe place to hide. And so a gang of children begin their quest across London, where all through the city - down alleyway, in deserted houses, underground - the grown-ups lie in wait.

BUT CAN THEY MAKE IT THERE - ALIVE?___________________________________________________

Arran, Maxie, Achilleus und der Rest der Holloway Gruppe sind zwischen 10 und 14 Jahre alt, sollten eigentlich zur Schule gehen und sich mit Freunden verabreden, Hausaufgaben machen und vielleicht sogar ihre ersten kleinen Romanzen erleben. Doch eine mysteriöse Krankheit verwandelte die meisten Menschen, das heißt alle über 14, zu lebenden Toten und so zerfiel die Zivilisation innerhalb kürzester Zeit. Den "Kindern" bleibt also nichts anderes über, als sich selbst zu versorgen, sich selbst in einer sterbenden Welt zu behaupten. 

Nichts hätte sie auf dieses Szenario vorbereiten können, sie sind schließlich noch Kinder. Hätte ich in diesem Alter gewusst, wie ich in einer Welt voller Zombies zurechtkomme? Wahrscheinlich nicht, aber genau dies macht diese Geschichte lesenswert. Es sind keine knallharten Erwachsenen mit Pistole und Machete. Es sind Kinder. Nur Kinder.

Kleinstkinder wie Small Sam, die friedlich miteinander spielen und plötzlich von einer Gruppe infizierter Erwachsener attackiert wird. Einige entkommen, Small Sam wird in einen Sack gesteckt und mitgenommen, sein Schicksal ungewiss. 

Teenager wie Maxie, die als zweite Führungsperson die Verantwortung für das Wohlbefinden aller anwesenden Kinder trägt, wenn Gruppenführer Arran abwesend ist. Nunmehr voller Schuldgefühle, weil sie in ihren eigenen Augen versagt hat. 

Und so überlebt die Holloway Gruppe mehr schlecht als recht, verbarrikadiert in einem Supermarkt. Vertreten sind allerlei Arten von Jugendlichen, von den Strebern und Emos bis hin zu den Spitzensportlern. Man bekommt einen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten, einiger Nebencharaktere und eins könnt ihr euch wahrscheinlich schon denken: Keiner ist wirklich glücklich. Viele ihrer Freunde, ihrer Mitschüler und Verwandten hat es erwischt, entweder durch die Krankheit selbst oder durch die Zombies. 

Hoffnung erscheint in der Form eines jungen Burschen namens Jester, der stolz verkündet, dass man im Buckingham Palace sicher sei und es sogar sowas wie eine Art Zivilisation gibt, inklusive Ackerbau und Hierarchie. 

Ab hier überlasse ich es euch, die Geschichte zu entdecken. 

Keiner wird verschont, selbst der Leser nicht. Detaillierte Beschreibungen der lebenden Toten, meistens in Verbindung mit den Worten "Eiter" und "Verwesung", lassen einem den Appetit vergehen. Auch die Kämpfe werden sehr ausführlich geschildert, keine frische Wunde und kein Tod bleiben unerwähnt. Die Teenager sind ausgelaugt, ständig gereizt und nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie sind einer gnadenlosen Realität ausgesetzt, die der Autor gekonnt aufs Papier brachte.

Doch auch wenn es hier hauptsächlich um Jugendliche - wahrscheinlich WEIL es hier gerade um Jugendliche geht - hat der Autor auch Wert darauf gelegt, dass sich alle weiterentwickeln. Jeder lernt früher oder später seine Lektion, verändert sich und wird mit seinen bzw. ihren inneren Dämonen fertig.


» He no longer looked human. His whole body was bulging und writhing. He dropped to his knees. Blind. His hands groping the air. They looked like two udders and were still filling with liquid so that in a few moments the fingers had all but disappeared, the blackened stubs of the fingernails all that remained. «

Eine Hand voll verschiedener Handlungsstränge sorgen für genügend Abwechslung in der Zombiewelt. Einerseits hat man die Holloway Gruppe, die sich auf dem Weg nach London befindet, andererseits begleiten wir Small Sam bei seinem Überlebenskampf. Es gibt keine Spannungskurve in diesem Buch, denn man steht ständig unter Spannung, da es keine Verschnaufspausen gibt, keine Momente in denen die Welt in Ordnung scheint, die Angst ein ständiger Begleiter. Wenn das große Finale (und der Weg dorthin) dieses ersten Teils noch nicht aufregend genug war, so entfalten die letzten beiden Seiten dieses Buches voll und ganz ihre Wirkung, wenn der Leser bemerkt, worum es geht.

Mittlerweile gibt es den ersten Teil dieser Heptalogie auch auf Deutsch, allerdings nur als eBook. Da ich die englische Ausgabe besitze, habe ich den Klappentext und das Zitat aus dieser genommen. Man sollte schon mehr als seine Grundkenntnisse mitbringen, um dieses Buch in vollen Zügen genießen und verstehen zu können.

Fazit:

The Walking Dead trifft auf Lord of the Flies, Die Nacht der lebenden Toten auf The Goonies. Hier wird zwar das Rad nicht neu erfunden, aber es wurde wieder einmal erfolgreich an einen Karren gespannt. Brutaler Survival Horror in Buchform, ideal für jeden Zombiefan und Liebhaber von purer Spannung. Ebenfalls eine geniale Art sein Englisch zu trainieren, also gibt es auch eine Empfehlung für lernfreudige Bücherwürmchen!



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