Hey zusammen! Heute gibt’s die nächste Ausgabe meines Autorenblogs, diesmal allerdings nicht über ein allgemeines Thema, sondern über ein ganz persönliches:
Warum ich schreibe.
Mir ist aufgefallen, dass viele Autoren recht ausweichend auf die Frage antworten, warum sie schreiben. Man hört schnell Floskeln wie „Es ist ein Teil von mir“, „Es ist mein Traum“, „Ich habe das Bedürfnis danach“, etc. Ich habe mich selbst auch schon dabei erwischt, wie ich genau das antworte. Und deswegen möchte ich euch heute ganz persönlich und ungefiltert erzählen, warum ich schreibe.
Es ist mein Job. Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal! Nein, das ist natürlich nicht die Antwort, wenngleich Schreiben mittlerweile mein Beruf ist. Schreiben ist für mich zu gleichen Teilen Flucht, Traum und Hoffnung. Es ist keine Vision einer besseren Welt, aber eine Vision einer Welt, die ich gerne erleben würde. Ich finde das Leben, die Realität, die wir alle uns teilen, als eher langweilig und unspektakulär. Es ist eben das, was wir kennen, das, womit wir aufgewachsen sind. Die weißen Flecken auf der Landkarte sind seit vielen Jahren verschwunden, die großen Geheimnisse des Lebens und der Natur wurden längst entdeckt. Wir funktionieren in einer Welt, die funktioniert, weil wir es tun. Es gibt für die allermeisten von uns kein Abenteuer, keinen großen Ausbruch.
Ich habe das immer als bedrückend und beengend empfunden. Zu wissen, dass mein Leben allein dadurch in Grenzen verläuft, dass die Welt ist, wie sie ist, finde ich traurig. Unsere Welt funktioniert, wie sie es nun mal tut. Das ist unsere Normalität. Ich bin ein großer Anhänger der Multiversum-Theorie. Mir vorzustellen, dass es unendliche Möglichkeiten gibt und dass irgendeine Version von mir selbst das erlebt, was ich gerne erleben würde, ist ein schöner Gedanke. Ich kompensiere diese Sehnsucht durch das Schreiben. Meine Bücher spiegeln immer ein Stück weit einen Traum von mir wieder. Das gilt nicht zwangsläufig für das gesamte Buch, aber für viele seiner Aspekte und Themen. Allein schon das Wissen, dass die Protagonisten ausbrechen und etwas anderes tun, als ihnen von ihrer Realität eigentlich vorgegeben wird, macht da schon einen großen Teil aus. In meinem letzten Blogbeitrag ging es darum, worüber Autoren schreiben dürfen/sollen/können. Genau darum geht es auch hier. Ich schreibe über Dinge, die ich gerne erleben würde.
Es gibt unendlich viele Erfahrungen, von denen wir die allermeisten in unserer Welt und in unserem Leben niemals machen werden. In Gedanken und der Fantasie können wir dem aber so nahe kommen, wie es nur geht. Ganz konkret? Würde ich gerne die Apokalypse erleben und sehen, wie es danach weitergeht? Ja. Würde ich mich gerne meinen größten Ängsten stellen und diese Hürden überwinden? Ja. Ich wüsste auch gerne, wie es ist, ein Einhorn zu sein. Ein Drache. Ein Astronaut. Egal was. Die Antwort auf alles ist ‚ja‘. Hätte ich die Möglichkeit, all diese Erfahrungen zu machen, würde ich es tun. Es müssen nicht unbedingt gute Erfahrungen sein, aber ich denke, am Ende unseres Weges zählt nicht, wie viel Geld wir gespart haben, sondern was wir erlebt haben. Das allein macht uns aus. Und der Wunsch, dem möglichst nahe zu kommen, ist der Grund, warum ich ganz persönlich schreibe.
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