Montag, 7. Januar 2019

[Rezension] Das Atmen der Bestie

Autor/in: Graham Masterton
Verlag: Festa Verlag 
Genre: Thriller
Seitenzahl: 256
Erhältlich: Festa Verlag 
ISBN: 
 978-3-86552-135-4
Preis: 12,80€ (Taschenbuch)

Erscheinungsdatum: 28. November 2012








Klappentext:


Als der alte Seymour Willis zu mir ins Gesundheitsamt kam, hielt ich ihn für verrückt.
»Okay. Und Ihr Problem ist Lärm im Haus?«
»Nicht Lärm«, sagte er sanft. »Atmen.«
»Vielleicht strömt ja ein Luftzug durch Ihren Kamin? Manchmal bläst die Luft durch einen alten Schornstein herab und findet ihren Weg durch Risse in den Ziegelstei­nen der Feuerstelle.«
Er schüttelte den Kopf.
»Hören Sie Kratzen? Füßegetrampel? Ir­gend so etwas?«
Er schüttelte wieder den Kopf. »Es atmet, das ist alles. Wie ein Hund an einem heißen Tag. Es keucht und keucht, die ganze Nacht lang – und manchmal keucht es sogar am Tag.«

Was Ray dazu schreibt:


John Hyatt arbeitet beim Gesundheitsamt und als ein alter Mann sich über sein atmendes Haus beschwert, nimmt das Unglück seinen Lauf. Die Handlung findet schon auf der ersten Seite ihren Anfang und zieht sich - mit Ausnahme ganz kleiner Lückenfüller - ohne größere Unterbrechungen oder Nebenhandlungen durch das gesamte Buch. Ein ständiger Kampf zwischen der rationalen Skepsis und einer übernatürlichen Bedrohung entflammt. 

Eine bunte Mischung aus Charakteren gesellt sich zu Johns Kampf gegen ein übernatürliches Wesen aus einer indianischen Legende. Man erhält lediglich einen kleinen Ausblick in Johns Vergangenheit, doch ansonsten bleiben jegliche Charakterbindungsmaßnahmen aus. Mir fiel es nicht schwer von sterbenden Charakteren Abschied zu nehmen, da es einfach keinen Grund dafür gab - bis auf den indianischen Medizinmann, der eine echt coole Socke war. Der Fokus dieser Geschichte liegt auf dem Aufbau eines immer präsenten Schreckens, der im Hintergrund lauert und ohne Warnung über den Leser hineinbricht. Platz für lange Rückblicke und Hintergrundgeschichten gab es deshalb keinen.

Die Geschwindigkeit der Handlung fand ich persönlich optimal. Ohne Umschweife steuert man stets auf das nächste Grauen zu, dem Leser wird so gut wie keine Verschnaufspause eingeräumt und das Finale ist so furios und ereignisreich wie man es sich erhofft. Die Geschichte wird teilweise durch kleine Prisen schwarzen Humors aufgelockert. Was mich noch zusätzlich stellenweise zum Schmunzeln gebracht hat, ist, dass der Protagonist echt ... männliche Gedanken hat, gerade wenn es um die weiblichen Nebendarstellerinnen geht. Dabei wird auf Obszönitäten jeglicher Art weitestgehend verzichtet.

Kommen wir zurück zum Finale. Während der gesamten Handlung über lag der Fokus - wie bereits erwähnt - auf dem Horror und dessen Aufbau / Wirkung. Das Finale hingegen ist dynamisch, rasant und erinnert mehr an das Ende eines Actionfilms. Zusätzlich gab es noch einen kleinen, jedoch deutlich bemerkbaren "Logik"fehler, der zwar den Lesefluss nicht vollkommen ausbremst, allerdings für kurzes Stirnrunzeln sorgt. Der Protagonist befindet sich zunächst bei einer Leiche und plötzlich ist er in einem Krankenhaus und ein Zeitsprung von ca. 4 Stunden fand statt. Mir kam es so vor, als wenn da mindestens zwei Sätze gefehlt haben.

Fazit:


Das Atmen der Bestie ist ein wunderbarer Horror Roman, der bis zum Finale hin an allen Ecken und Punkten überzeugen kann. Die Thematik - indianische Legenden - bot genug Nährboden für einen grundsoliden Gruselfaktor und trotz der Kürze dieses Buchs bekam man einen kleinen Einblick in eine Facette des urtümlichen Glaubens. Ich habe das Buch in einem Sitting durchgelesen und bin voll auf meine Kosten gekommen. Lediglich das deplatziert wirkende Finale und die eine kleine Lücke im  Fluss der Geschichte trübten meine Freude ein wenig. Wer einen schnellen, unkomplizierten und doch recht einfach zu lesenden Horrorroman für einen Abend sucht, ist hier genau richtig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen