Mittwoch, 19. Dezember 2018

[Rezension] Infam - Die Nacht hat 1.000 Augen

Autor/in: André Wegmann
Genre: Horror
Seitenzahl: 274
Erhältlich: Redrum Books
ISBN: 
978-3959576895
Preis: 14,99 € (Taschenbuch)

Verlag: Redrum Books
Erscheinungsdatum: 29. November 2018

Leseprobe: Hier







Klappentext:


Es könnte alles so perfekt sein. Die Studentin Sarah ist frisch verliebt und kann auch noch zusammen mit ihrer Freundin Denise einen Job als Babysitter ergattern. Die beiden jungen Frauen freuen sich auf die gemeinsame Arbeit und der Vater des Kindes macht einen freundlichen und charmanten Eindruck. Doch schon bald geschehen merkwürdige Dinge im Haus. Schnell ist klar, dass außer ihnen und dem vierjährigen Sid noch jemand auf dem abgelegenen Anwesen im US-Bundesstaat Delaware sein muss. Jemand, der Hunger hat und nach ihrem Fleisch und Blut giert. Der Abend verwandelt sich in einen Albtraum und in einen brutalen Kampf ums nackte Überleben …

Was Ray dazu schreibt:


in·fam - /infám/ - Adjektiv
ABWERTEND 
1. bösartig und jemandem auf durchtriebene, schändliche Weise schadend
2. (UMGANGSSPRACHLICH) in beeinträchtigender, schädigender Weise stark

Irgendwie - ich weiß auch nicht wieso - habe ich eine Story voller Lovecraft'scher Monster vorgestellt. Zwar gab es in der Tat keine urzeitlichen Tentakelgötter, allerdings wird über den Verlauf der Geschichte ein perfides Spiel abgezogen. Die Protagonistin ist am Anfang der Geschichte noch guter Dinge, meint, dass es im Moment nicht besser laufen könnte und schon geht ALLES den Bach runter. 

Der eigentliche Dreh- und Angelpunkt der Handlung wird schon relativ früh im Buch preisgegeben und dann wird gnadenlos darauf aufgebaut. Während wir dem Geschehen auf dem Anwesen irgendwo in Delaware folgen, gibt es kurze Einschübe, die gewissermaßen tief in die Psyche des Menschen blicken. Selbst der Mann hinter dem ganzen Fiasko hat eine ehrenhafte Motivation für seine Handlungen:

Zwar habe ich noch keine anderen Werke des Autors gelesen, allerdings wurde ziemlich schnell, ziemlich deutlich, dass er ein Händchen für dieses Genre hat. Das Gesamtpaket und die Ausführung dessen passt einfach. Selten wird man vom Überlebenskampf einer Person derart mitgerissen, dass man beim Lesen unweigerlich zusammenzuckt, wenn es zur Sache geht.

Die "Kampfszenen" sind packend und in ihrer Art und Weise authentisch. Es gibt keine übertriebenen Kung-Fu-Moves, aber es wird gekämpft und zwar mit allen nur erdenklichen schmutzigen Tricks und zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln. Alles was passiert ist richtig schön morbide und ekelerregend. Der Horror folgt einem durch dieses Buch und ist stets präsent. So wie es - meiner Meinung nach - sein muss.

An dieser Stelle möchte ich mich bei dem Autor "bedanken". Zwar gab es auf den ersten Seiten des Buches einige erotische Szenen - Stichwort: lesbische Babysitter - , allerdings gab es danach keine Vergewaltigungsakte. Es gibt zwar kleinere Perversitäten, jedoch werde ich diesem andauernd mit eingebauten Element überdrüssig. Die Killer können ihre Lümmel ruhig in ihrer jeweiligen Verpackung lassen, es muss nicht immer auf Teufel komm raus rumgevögelt werden. 

Fazit:


Wenn der Autor beim Schreiben keinen Spaß gehabt hat, dann weiß ich auch nicht. Ich hatte auf jeden Fall mein Vergnügen mit diesem Buch und hatte es in einem flotten Rutsch durch. Es ist kurzweilig, packend und enthält die passende Menge Ekel, Blut und Schmerz. Dieses Buch besticht durch seine authentischen Überlebenskämpfe, kurzweiligen Einblicke in menschliche Abgründe und die hinterhältigen Plottwists. Bonuspunkte für Seite 93. 

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