Freitag, 28. September 2018

[Rezension] Tumor


Autor/in: Dominik A. Meier
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 612
Erhältlich: Amazon
ISBN: 
978-1718104204
Preis: 14,99 € (Taschenbuch), 2,99 € (eBook)

Verlag: /
Erscheinungsdatum: 10.08.2018




Klappentext:


Das Institut. Leuchtfeuer der Menschheit. Ein gewaltiger Forschungskomplex am Ende der Welt. Hier sollte unsere Spezies die Grenzen ihres Daseins überwinden. Hier sollten wir neue Menschen werden. Doch es kam alles anders. Nun steht das Institut für dutzende unterirdische Ebenen voller Giftgas, unerklärlicher Anomalien und missgestalteter Kreaturen. Es ist die Keimzelle unseres Untergangs. Niemand weiß, was geschehen ist. Und doch bin ich hier. Ich riskiere mein Leben für meine Frau, die hier verschollen ist. Mein Name ist Maske. Und mein Weg führt nach unten.

Was Ray dazu schreibt:


Kurzgefasst: Die Menschheit hat es mal wieder voll vergeigt, einzelne Individuen dürfen es ausbaden und werden ausgebeutet. Durch eine unglückliche Verkettung einiger Ereignisse wird unser Protagonist gezwungen sich in die Tiefen des Instituts zu begeben, diesen unheilvollen Ort voller Gefahren, Mysterien und Anomalien. 

Was ihn dort erwartet ist alles andere als ein Sonntagsspaziergang zur Kirche, es ist ein von Menschen geschaffener Horrortrip der Superlative. Die Charaktere sind wunderbar und mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Jeder hat seine Macken und Eigenarten, seine Gründe da zu sein und das Institut zu bezwingen, Vorgeschichten und Charakterzüge.  Der Protagonist, Maske, aus dessen Sicht wir das Abenteuer erleben, gibt nicht viel über sich bekannt. Er hat seine eigene Mission, die ihn antreibt, sein Humor ist ziemlich trocken und er ist wohl der geborene Anführer.  

Zum Ende wird es sogar tiefgreifender als erwartet, das Spielfeld wird radikal umgestaltet und religiöse / mythische Aspekte keimen auf. Die Spannungskurve, die öfters in ungeahnte Höhen schießt, wächst noch ein stolzes Stück und auch die Handlung wird immer unvorhersehbarer. Der Leser wird hier manchmal bewusst im Dunkeln gelassen und die gesuchten Antworten fallen meist böser aus als erhofft. 

Hier und da wiederholt sich die ein oder andere Sache, doch das stört nicht: oftmals wird viel gemurmelt, gebrummt und geseufzt (obwohl mir das wie ein kleiner Running Gag vorkam). Im Gegensatz dazu gibt es viel neues und nahezu einzigartiges zu entdecken. Auch haben sich hier und da mal der ein oder andere Fehler eingeschlichen, die mir merkwürdiger Weise beim Lesen sofort ins Auge gefallen sind, doch das Leseerlebnis auch nicht beeinträchtigen. Darüber hinaus hat der Autor schon eine neue Version seines Buches herausgebracht, in der die Fehler beseitigt worden sind. 

Fazit:


Die gnadenlose erste Geschichte innerhalb des Tumor-Universums. Mit mehr als 600 Seiten definitiv ein dicker Wälzer. Doch durch die herrschende Atmosphäre, glaubhaften und interessanten Charakteren, die spannende Handlung und die Art und Weise des Autors, diese Faktoren zu einem wunderbaren Werk zu vereinen, liegt auch dieses Buch bald hinter euch und hat dabei definitiv Lust auf mehr gemacht. Ein Debütroman mit wenigen schwachen Schwächen und jeder Menge Stärken.

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