Donnerstag, 10. Mai 2018

Hölle (2008)


Autor(en): Will Elliott
Genre: Thriller / Fantasy
Seiten: 387
Erhältlich: Amazon


Klappentext:
Jamies schwärzester Alptraum beginnt, als er eines Nachts beinahe einen Clown überfährt. Von nun an wird er von einer Horde Clowns verfolgt, eiskalten Killern aus einer anderen Welt. Sie entführen Jamie in den Pilo-Zirkus, ein Höllenreich jenseits unserer Wirklichkeit, und unterziehen ihn wahnwitzigen Prüfungen. Er soll selbst zum Killer werden. Jamie setzt alles daran, sich dem Einfluss der Dunkelheit zu entziehen. 
Doch sein wahrer Gegner sind nicht die Clowns, sondern eine uralte, bösartige Macht …
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Jamie ist wohl der durchschnittlichste Durchschnittstyp den man sich durchschnitten denken kann. In einem angesagten Club für reiche Leute arbeitet er als Rezeptionist, verdient gerade genug, um die angetrunkenen Gäste zu ertragen, wohnt zusammen mit seinen Freunden in einem heruntergekommenen Haus und fährt ein halbwegs schrottreifes Auto. 

Mit dem er beinahe einen Clown überfährt. Nachts. Mitten auf der Straße. Ein Clown. Für mich wäre das sicherlich kein stolzer Moment und ich schätze, für viele da draußen hinter dem Bildschirm auch nicht. 

Auftritt: Die Clowns.

Doopy – der Bruder von Goshy. So gut wie stumm, kann ziemlich aggressiv werden. Ist in eine Topfpflanze verliebt, plant diese auch zu heiraten. 

Goshy - nicht die hellste aller Leuchten, aber kümmert sich dafür liebevoll um seinen Bruder. Eher zurückhaltend und ängstlich. Schummelt beim Solitär. 

Winston – der älteste Clown und dazu noch ziemlich vernünftig. Hält sich immer im Hintergrund und versucht nicht aufzufallen, weil er alt und gebrechlich ist. 

Rufshod – Neuling mit masochistischen Zügen. Noch frech und unerfahren, reitet seine Kollegen gerne mal in die Scheiße, weil er dann bestraft wird. 

Gonko – Anführer der Clowns. Groß, hager und gerissen. Dazu kommt noch, dass er keine Skrupel kennt und seine Bösartigkeit nahezu grenzenlos ist. 

Die Clownabteilung des Pilo-Zirkus‘. 

Sie sind ihm zwar nicht böse, dass Jamie einen von ihnen beinahe überfahren hat, aber dafür nehmen sie ihm etwas anderes übel. Doch anstatt ihn einfach aus dem Weg zu räumen, soll er die Clowns zum Lachen bringen. Einen seiner Mitbewohner – Steve – stellen sie auch auf die Probe. Dem Klappentext (seufzt) ist zu entnehmen, dass er dies auch irgendwie schafft. Als Belohnung ist er nun Mitglied der Clownabteilung und tritt fortan als JJ auf. 

Um ehrlich zu sein, stellt der Klappentext das Geschehen viel dramatischer dar, als es eigentlich ist. Dies ist jedoch keinesfalls als Kritik zu verstehen. In einem Zirkus soll man Spaß haben, dies sollte wohl dann auch für Bücher gelten, deren Handlung in einem Zirkus (und dazu noch einen jenseits unserer Wirklichkeit) spielt und eine unnötig dramatische Geschichte ist nun wirklich kein Spaß. 

Hier bekommt man allerdings jede Menge übernatürlichen, brutalen und zynischen Spaß. 

» Als JJ sich vom Clownmonster abwandte und seine Blicke durch das Zimmer schweifen ließ, bemerkte er endlich die Ursache des irren Gewimmers. Auf einem niedrigen Tischchen stand eine Farnpflanze in einem schwarzen Topf. An einem der kräftigeren gelbgrünen Wedel hing ein Goldring mit einem Diamanten. Goshys Verlobte. «

Es gibt nicht nur einen roten Faden, der erst relativ spät auf sich aufmerksam macht, sondern auch jede Menge Konflikte drumherum. Konflikte innerhalb der Abteilungen. Konflikte zwischen den Abteilungen. Jeder hat so seine eigenen Päckchen mit sich zu tragen. Die Freakshow, mit dem Glas fressenden Yeti, die Athleten, Gewichtheber, Wahrsager und Magier. 

Während unser Protagonist sich mit dem Zirkus und den Darstellern vertraut macht, bekommt man jede Menge zu lachen. Wirklich, das schreibe ich nicht nur, weil es hier um Clowns geht. Es sind sogar ganz leicht angedeutete Lovecraft'sche Elemente vorhanden. Die Gebrüder Pilo, die den Zirkus leiten, sind ein feines Highlight in diesem Buch.

Fazit:

Es gibt wenig ruhige Momente, auf fast jeder Seite passiert irgendein Schabernack und obwohl es sehr, sehr, seeeeehr amüsante Passagen gibt, geht dieser Thriller teilweise doch tiefer in die weltliche Materie ein, als man denken könnte. Pennywise ist hiergegen noch harmlos. Klares Muss für alle Fans von Clowns, Thrillern und leidenschaftlichen Zirkusbesuchern.


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