Sonntag, 13. Mai 2018

Dweller (2017)


Autor(en): Jeff Strand
Genre: Horror / Mystery
Seiten: 380
Erhältlich: Beam Shop

Klappentext:


Im Alter von acht Jahren entdeckt Toby Floren ein Monster, das im Wald hinter seinem Haus lebt. Eine scheußliche, angsteinflößende Kreatur mit Klauen, Reißzähnen und Appetit auf Menschenfleisch. Während Toby schreiend aus dem Wald flieht, wird ihm klar, dass er sich glücklich schätzen kann, lebend davongekommen zu sein. Jahre später hat Toby sich mit der Kreatur abgefunden. Sie ist sein besonderes Geheim-Ding, von dem niemand sonst auf der Welt weiß, und gleichzeitig jemand, auf den man sich verlassen und mit dem man reden kann. Natürlich ist Toby um seine geistige Gesundheit besorgt, aber welcher Junge wäre nicht gerne der beste Freund eines Monsters aus dem Wald, vor allem, wenn er gemobbt und gequält wird? Das Monster namens Owen könnte die Antwort auf seine Probleme sein …
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Der Prolog leitet die Geschichte gut ein und erklärt auch einen der wichtigsten Punkte der Geschichte, lange bis an Toby überhaupt zu denken ist. Toby Floren ist ein normaler junger Bursche, wie es eine Hälfte des Libramorum Teams es einst war. Unbeschwert wuchs er in einer strengen, aber liebevollen Familie auf. Das Grundstück samt Haus grenzte an den örtlichen Wald. Alles wäre schön, wenn da nur nicht ein Monster im Wald leben würde. 

Es ist keines dieser wundervoll animierten, Feuer speienden oder riesengroßen Monster aus Film und Fernsehen. Nein. Es erinnert einen von der Beschreibung her an Bigfoot oder einen fernen Verwandten. Braunes Fell, tief im Gesicht liegende gelbe Augen, lange Klauen und ein Maul voller spitzer Zähne.

Auch wenn der Klappentext den Anschein erwecken mag, dass es sich bei diesem Buch um einen Rache-Thriller oder ähnliches handelt, kann man beruhigt aufatmen. Um ganz ehrlich zu sein, die ganze Sache mit der Mobberei findet schon innerhalb der ersten 50 bis 60 Seiten sein Ende, das heißt, dass wir noch mehr als 300 Seiten Geschichte vor uns haben.

300 Seiten voller ernster Momente im Leben eines jungen Mannes, der mit einem Monster befreundet ist, und seinem Leben in einer kleinen amerikanischen Stadt. 

Dieses Buch liest sich eher wie ein Tagebuch, das über das Leben von Toby und Owen geführt wurde. Man springt von Jahr zu Jahr, von Begebenheit zu Begebenheit, ist Zeuge dieser merkwürdigen und einzigartigen Freundschaft. Der Erzähler folgt dabei Toby, seinen Gefühlen und Gedanken, seinem Bemühen, Owen in sein Leben einzubinden. 

»Toby und Owen, Mann und Monster, beste Freunde und eines der beliebtesten Fernseh- und Filmpaare der Welt. Wie sollten auch erdachte Wesen wie Frankenstein, Dracula oder selbst Außerirdische vom Mars mit einem lebensechten Monster mithalten können?«

Selbstverständlich hat dieses Buch auch seine lustigen Passagen, die einen zum Schmunzeln bringen, und auch berührende Passagen, bei denen dem Leser das Herz aufgeht. 

Doch diese Geschichte hat was fürchterlich ernstes. Ein einsamer Junge ist gezwungen, sich ein - auf den ersten Blick - gefährliches Monster als Freund zu suchen, weil er ein Außenseiter ist, weil ihm seine Schule keine andere Option bietet. Dieser Fakt alleine ist schon traurig genug, dass er allerdings auf den Gedanken kommt, dieses Monster gegen seine "Feinde" zu verwenden, ist wohl der Endpunkt dieser Abwärtsspirale.

Selbst als Toby erwachsen ist, dreht sich ein großer Teil seines Lebens um dieses Monster im Wald. Öfters stellt er sich die Frage, wie sein Leben sich entwickelt hätte, wäre er Owen nie begegnet oder hätte er damals anders reagiert. Hat er überhaupt Platz in seinem Leben für eine eigene Familie? Hat Owen selbst noch Artgenossen? Welche Probleme kommen auf dieses ungewöhnliche Duo zu? 

Fragen über Fragen, deren Antworten ihr nur bekommen werdet, wenn ihr die Geschichte liest. Ab zum Fazit.

Fazit:

Ich habe dieses Werk von Jeff Strand an einem Tag verschlungen, innerhalb weniger Stunden. Einige langatmige Stellen konnten mir nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Der Mann weiß einfach, wie man eine Geschichte schreibt, wie man ernst und gleichzeitig lustig sein kann. Dies hier ist kein heiterer Spaziergang von zwei Freunden durch einen wunderschönen Park an einem sonnigen Tag. Es ist der ewige Konflikt eines Mannes, einen Wahnsinn so normal wie möglich zu gestalten, in sein Leben einzubinden. Für Freunde ernsterer Geschichten wärmstens zu empfehlen.



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