Mittwoch, 29. Juli 2020

[Rezension] Tumor: Weltenbrand

Autor/in: Dominik A. Meier
Verlag: /
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 448
Erhältlich: Amazon
ISBN: 
979-8652167905
Preis: 14,71 € (Taschenbuch), 2,99 € (eBook)
Erscheinungsdatum: 8. Juni 2020

Klappentext:


Das Institut liegt in Trümmern. Das große Leuchtfeuer der Menschheit ist erloschen. Unendliches Feuer hat Stahl und Beton zu Staub zerschmettert. Zero und Nora gelingt es gerade noch, aus seinen einstürzenden Korridoren zu fliehen – doch mit ihnen entkommt noch etwas anderes. Ein unsichtbarer Schatten, der sich aus den qualmenden Trümmern erhebt und droht, die gesamte Welt zu verschlingen.

Was Ray dazu schreibt:


Als Experte (und Teil) des Tumorversums war ich selbstverständlich gespannt darauf, inwieweit sich Weltenbrand als neue, bessere Fortsetzung, die "Maschinenengel" aus der Reihe drängt, schlagen wird. Nach einem kurzen Deja Vu, kam das sofortige und altbekannte Tumor Feeling auf: es ist eng, die Welt ist am Arsch und irgendwer darf eine echt fiese Suppe auslöffeln, in diesem Fall Zero und Nora. 

Und schon nach den ersten paar Seiten wird klar, dass das Institut (und damit die Fantasie des Autors) noch immer genug Überraschungen auf Lager hat, um den Leser zu erstaunen und ans Buch zu fesseln. Als Fan der Serie erkennt man einige der auftretenden Figuren selbstverständlich wieder, was einen gewissen Hauch Pseudonostalgie (Anm. d. Red.: Ist ja noch nicht so lange her) verspüren lässt. 

Ich habe es vielleicht bereits verlauten lassen, aber Dominik ist nicht mehr der Autor, der er am Anfang seiner Karriere war. Wenn man die Erstauflage von Tumor und mit Totgeburt, Weltenbrand oder auch der aktuellsten Fassung von Tumor selbst vergleicht, ist es, als wenn man die Werke zweier Autoren in den Händen hält. Vom Inhalt, bis hin zur Aufmachung ist alles einfach besser geworden. Auch in diesem Buch liest man seinen Hang fürs dramatische, spannende, brutale und auch philosophische heraus, während man immer weiter mit den Figuren zusammenwächst und irgendwann an den Punkt gelangt, an dem man zwar weiß, dass es nur noch schlimmer wird, aber man es nicht wahr haben will, da einem die Figuren auch unendlich leid tun.

Was ich auch lobend anmerken will ist, dass Dominik mit seinem Tumorversum eine wirkliche komplexe Welt erschaffen hat. In den meisten Dystopien ist die Ursache fürs Ende der Welt recht simpel, z. B. Atomkriege, Zombievirus oder Stromausfall, und obwohl im Tumorversum eigentlich wiedermal der Mensch mit seinem Verlangen Gott zu sein schuldig ist, steckt so viel mehr dahinter, was in Weltenbrand & Co. aufgegriffen und erklärt wird (und sich dann auch in den folgenden Teilen immer weiter entfaltet).   

Fazit:


Weltenbrand ist nicht nur eine grandiose Fortsetzung, sondern auch ein würdiger Ersatz für Maschinenengel. Ein weiteres Mal schickt Dominik ein paar Handlungsreisende in das Ungewisse und ein weiteres Mal wird der Leser mit der dystopischen Hoffnungslosigkeit konfrontiert, womit alle Kriterien für ein gutes Buch in diesem Genre erfüllt sind. 

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