Autor/in: Minette Walters
Verlag: Heyne
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2019
Klappentext:
September 1348: Seit Monaten wütet die Pest in Südengland. Lady Anne of Develish ist es gelungen, ihre Schutzbefohlenen in Sicherheit zu bringen. Doch die Versorgung wird mit der Zeit immer schwieriger. Ihr geliebter Verwalter Thaddeus ist losgezogen, um Vorräte zu beschaffen und weitere Überlebende zu retten. Da er als Bastard eines Leibeigenen über keinerlei Einfluss verfügt, nennt er sich mit Lady Annes Billigung kurzerhand »Milord of Athelstan«. Eine hochgefährliche Strategie: Auf eine derartige Titelanmaßung steht nichts anderes als der Tod. Der Plan geht gut, bis Hugh de Courtesmain auftaucht, der neidzerfressene ehemalige Verwalter von Develish. Thaddeus wird gefangengenommen und verhört. Wird Lady Anne ihn retten können, bevor er – und mit ihm die Gesellschaft von Develish – verloren ist?
Was Denisé dazu schreibt:
Minette Walters habe ich durch ihre Werke in den Genres Thriller / Krimi kennengelernt und war dementsprechend gespannt darauf, wie sie sich in einem neuen Genre schlagen würde. Schon der erste Teil "Die letzte Stunde" begeisterte mich. Nach einer kurzen Vorstellung der auftretenden Figuren, geht es auch sofort mit dem Geschehen des ersten Teils weiter, was mir nach meiner längeren Pause eindeutig geholfen hat, wieder Fuß zu fassen. Die Handlung wird an einigen Stellen durch sehr ausschweifende Erzählungen und Betrachtungsweisen ausgebremst und obwohl manch ungeduldiger Leser davon abgeschreckt werden könnte, so trägt diese Ausführlichkeit stark zur zeitlichen Atmosphäre bei. Die Figuren wurden wunderbar beschrieben und profitieren ungemein von der Detailverliebtheit der Autorin, allerdings muss ich gestehen, dass ich von den einfachen Denkweisen enttäuscht bin. Meistens wird nur in Schwarz/Weiß gedacht, nur bei wichtigen Momenten der charakterlichen Entwicklung wird der handelnden Figur ein Blick zwischen den Zeilen gewährt.
Fazit:
Nach mehr als 1000 Seiten kann ich mit Sicherheit behaupten, dass der Autorin der Umstieg in ein anderes Genre überwiegend gelungen ist. Das historische Setting kommt vollstens zur Geltung. Definitives Highlight für mich war das Finale, das sämtliche Handlungsstränge zu einem Ende führt und eine Entschädigung für die auftretenden Längen auf dem Weg dorthin darstellt.
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