Samstag, 16. Februar 2019

[Rezension] Marco und Dima


Autor/in: Bela Vivo
Verlag: /
Genre: Gegenwartsliteratur
Seitenzahl: 228
Erhältlich: Amazon 
ISBN: 978-
1790440153
Preis: 6,99€ (Taschenbuch)

Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2018










Klappentext:


Berlin 1993. Der arbeitslose Skinhead Marco macht – wie viele andere in Deutschland – Einwanderer und Asylanten für seine missliche Lage verantwortlich.
Eines Abends trifft er in einer Kneipe auf den jungen Spätaussiedler Dima, der erst vor Kurzem mit seiner Familie von Russland nach Deutschland gezogen ist. Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Yury ist Dima voller Optimismus und will sich schnell integrieren.
Nach einem verhängnisvollen Streit mit Dima und Yury flieht Marco ins Ausland, wo sich ihm eine neue aufregende Welt offenbart. Zeitgleich holt ihn ein altes Geheimnis ein, das ihn letztendlich mit dem jungen Spätaussiedler Dima verbindet.

„Marco und Dima“ handelt von Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit, die kurz nach der Wende einen traurigen Höhepunkt erreichte, aber auch von Hoffnung, Veränderung und Selbstfindung. Darüber hinaus ist das Buch eine packende (teils humorvolle) Mischung aus Thriller, Liebesroman und Kulturkunde – mit einem Hauch von Mystery.

Was Ray dazu schreibt:


Marco und Dima könnten nicht unterschiedlicher sein. Marco ist ein arbeitsloser, jugendlicher Skinhead, der sich in seiner Stammkneipe mit seinen Kameraden trifft und fremdenfeindliche Parolen austauscht. Dima ist der friedliebende Sohn einer zugezogenen Familie, der sich seinen Stand in der Gesellschaft ehrlich erarbeiten will.

Ziemlich schnell kreuzen sich die Wege beider Protagonisten und von hier an geht es richtig rund. Die im Klappentext angekündigte "Mischung aus Thriller, Liebesroman und Kulturkunde – mit einem Hauch von Mystery" beschreibt die Handlung wunderbar, doch durch die relative Kürze der Geschichte bleibt die Wirkung der einzelnen Elemente auf ein Mittelmaß beschränkt und trotzdem hält man eine gelungene Mischung in der Hand. Der Schreibstil ist gemäß der handelnden Personen zu lesen. Während die Ereignisse aus Dimas Sicht relativ klar formuliert und ordentlich wiedergegeben werden, liest man bei Marco einen gänzlich anderen Stil - einfacher, rauer und aggressiver -, was mir als positiver Punkt hängengeblieben ist. Zwei unterschiedliche Menschen berichten ihre unterschiedlichen Erlebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven in unterschiedlichen Schreibstilen - passt! 

Die Geschichte lässt sich einfach lesen, wartet mit der einen oder anderen Überraschung und mit einigen tiefgreifenden Einsichten auf, die gerade zum Ende hin an Intensivität zunehmen. 

Fazit:

Marco und Dima ist die ungeschönte, berührende Geschichte zweier Menschen und ihrer Leben sowie ihren eigenen Erfahrungen in Sachen Rechtsextremismus. Ein unterschwelliger, mahnender Zeigefinger war beim Lesen nicht zu spüren, sodass man sich gänzlich auf das Erleben der Handlung konzentrieren kann. Interessentaner Lesestoff zu einem Thema, das stets relevant bleiben wird.

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