Montag, 30. Juli 2018

Was Alice wusste


Autor/in: T.A. Cotterell
Genre: Psychothriller
ISBN978-3-442-20557-8
Seitenzahl: 320
ErhältlichRandom House

Preis: 15 € (Taschenbuch)
Verlag: Goldmann
Deutsche Erstausgabe: 16. Juli 2018







Klappentext:


Die erfolgreiche Malerin Alice Sheahan lebt mit ihrem Mann Ed, einem angesehenen Arzt, in Bristol. Sie ist stolz auf das nahezu perfekte Leben, das sie führen, bis ihre Welt auseinanderbricht: Ed gerät nach einer durchzechten Nacht in den Verdacht, eine junge Frau ermordet zu haben. Doch obwohl Alice ein blaues Seidenhalsband in seiner Jacketttasche entdeckt, beteuert Ed seine Unschuld. Dann taucht plötzlich Marianne auf, eine ehemalige Freundin von Alice, zu der sie keinen Kontakt mehr hatte. Sie zeigt Alice ein Foto, das Eds Version der Mordnacht als Unwahrheit entlarvt. Und Alice wird zerrissen in einem gefährlichen psychologischen Spiel, das sie schließlich einen fatalen Fehler begehen lässt …

Was Denise dazu schreibt:



Das Buch hat mehr Fragen aufgetischt, als beantwortet. 

Alice erfährt schon am Anfang vom Betrug ihres Ehemannes, Ed, und dass die andere Frau gestorben ist. In der ganzen Handlung wird nur beschrieben, wie Alice sich damit auseinandersetzt, wie sie damit klar kommt (ob überhaupt) und welche Gedanken ihr durch den Kopf schwirren.

Im Klappentext steht eigentlich die ganze Handlung drin. Wirklich viel ist leider nicht passiert. Wenn man mal dachte, dass der Spannungsbogen hoch geht, ist er doch ziemlich schnell wieder gefallen. 

Nicht mal als Psychothriller kann man es sehen, da es sich eher wie ein Familiendrama liest und jegliche Spannung und überraschenden Wendungen, die sonst in diesem Genre üblich sind, fehlen komplett. Ein wenig Psycho, aber kein Thriller.

Es gab leider viele sinnlose und verwirrende Aspekte. Auch in die Charaktere konnte man sich nicht hineinversetzen, obwohl die Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt. Ihre abwechselnden Denkweisen verwerfen jegliche Sympathie oder Antipathien, die man sich bisher bilden konnte. 

Das Ende war das sinnverwirrendste in meinem bisherigen Leseleben, kommt zwar echt unerwartet, wirkt allerdings ein wenig ... lückenhaft, nicht zu Ende gedacht!



Fazit:


Leider kein Lesevergnügen... Spannung fehlt, verwirrende und nicht nachvollziehbare Geschehnisse und Gedankengänge der Protagonistin und keine Charaktere mit denen man eine Beziehung aufbauen konnte / könnte. 

Freitag, 27. Juli 2018

F*ck you, Hope


Autor/in: Daniela Hartig
Genre: New Adult
ISBN: 978-3-7460-1239-1
Seitenzahl: 452
Erhältlich: Thalia

Preis: 12,90 € (Taschenbuch)
Verlag: Books on Demand
Deutsche Erstausgabe: 01.06.2018









Klappentext:




Die wahre Liebe übersteht alles. Aber kann sie auch alles verzeihen?


Floyd war so glücklich wie nie zuvor in seinem Leben. Storm war seine Traumfrau und er liebte sie – bedingungslos. Sie zeigte ihm, was wahre Liebe bedeutet. Alles war perfekt. Doch dann kam dieser eine Moment, der mit einem Schlag alles Glück zerstörte. Und mit dem keiner von beiden gerechnet hatte. Wohin mit all der Liebe, wenn etwas Schreckliches sie in Schutt und Asche legt? Können Herzen Schmerzen überstehen, ohne zu zerbrechen? Kannst du den Menschen vergessen, den du über alles liebst? Und was passiert, wenn man sich nach vielen Jahren plötzlich wieder gegenüber steht?

Was Ray dazu schreibt:

S P O I L E R W A R N U N G ! ! !

Floyd und Storm, Runde 2. Nach dem knallenden Finale geht es sechs Jahre später weiter. Floyd studiert, wohnt nicht mehr bei seinen Eltern und hilft nebenbei im Jugendzentrum als Schwimmlehrer aus. Er trägt mittlerweile eine Brille, eine riesige Narbe ziert sein Gesicht und zu Storm hat er keinen Kontakt mehr.

Der Anfang des zweiten Teils hat mich um ehrlich zu sein verwirrt, denn nach dem Ende des Vorgängers hatte ich einen deutlich anderen Anfang erwartet. Doch im Laufe der Geschichte werden die fehlenden Puzzleteile ohne größere Lücken zusammengeführt, während das Beziehungsdrama erneut seinen Lauf nimmt. 

Doch es geht nicht nur um Floyd und Storm, es geht diesmal um so viel mehr. 

Es werden Wahrheiten aufgedeckt, Unklarheiten vom Tisch geräumt und es wird um die Zusammenführung einer Familie gekämpft. Doch kann das überhaupt klappen, wenn einer möglicherweise glücklichen Zukunft so viele Steine in den Weg gelegt werden, wenn die Voraussetzungen alles andere als vorteilhaft sind? 

Diese Geschichte auf macht auf brutale, aber effiziente Art und Weise deutlich, dass man nicht alles im Schwarz / Weiß sehen sollte. Wichtige Details aus den vorhergegangenen Jahren werden mit kleineren Kapiteln nachgereicht und zum ersten Mal erleben wir die Geschichte auch aus Storm's Perspektive, tauchen in ihre Gefühlswelt ein, bekommen aus erster Hand mit, wie kaputt sie wirklich ist. 

Ich habe meinen eBook-Reader nicht aus der Hand legen können. Der Konflikt zwischen den beiden wird noch heftiger und schonungsloser als im ersten Teil und Brücken werden gebaut und gleichzeitig eingerissen, wir lernen neue Facetten an beiden Protagonisten und bereits bekannten Charakteren kennen, wobei auch ein frischer Satz neuer Figuren aufs Spielfeld der Gefühle gebracht werden. Die Gefühle fahren Achterbahn, man hofft, fiebert und fühlt mit. Manchmal muss man lachen, die Autorin hat echt ein gutes Gefühl dafür, wo man die Situationen auflockern muss. 

Fazit:


Wenn der erste Teil schon heftig mit den Gefühlen des Lesers gespielt hat, dann nimmt die Fortsetzung noch weniger Rücksicht und stellt die Gefühlswelt des Lesers völlig auf den Kopf, doch bietet auch jede Menge Stoff zum Nachdenken. Die Autorin hat mit F*ck you, Hope nochmals bewiesen, dass sie ihr Handwerk versteht und hat sich ihre Plätze in diversen Bestsellerlisten redlich verdient. 

Mittwoch, 25. Juli 2018

Die Bibliothek der Geister - Der magische Schlüssel


Autor/in: DJ. MacHale
Genre: Kinderroman
ISBN: 978-3-570-17541-5
Seitenzahl: 256
ErhältlichRandom House

Preis: 13€ (Gebundenes Buch)
Verlag: cbj
Deutsche Erstausgabe: 25. Juni 2018










Klappentext:


Als Marcus eines Nachmittags in der Schule nachsitzen muss, passieren merkwürdige Dinge: Plötzlich gehen alle Computer gleichzeitig an, ein geisterhafter Mann im Bademantel erscheint mehrmals draußen vor dem Fenster. Und auf dem Heimweg fordert eine unheimliche alte Frau die Rückgabe eines Schlüssels. Was hat das zu bedeuten?, fragt sich Marcus verwirrt. Als er zu Hause die Zeitung aufschlägt, ist er richtig geschockt: Neben einem Unfallbericht ist ein Foto abgedruckt ... es ist der Mann im Bademantel! Jetzt ist klar: Marcus muss herausfinden, welches Geheimnis hinter all dem steckt!


Was Denise dazu schreibt:


Der dreizehnjährige Marcus hat es nicht leicht. Er streitet sich oft mit seinen Adoptiveltern. Beim Nachsitzen begegnet er einem Stier, den nur er sehen kann, und einem Mann im Bademantel. Nachdem eine alte Frau einen Schlüssel von ihm will, von dem Marcus nichts weiß, ist er total verwirrt. Durch Zufall findet er einen Artikel im Internet von dem Mann im Bademantel und versucht nach Hinweisen zu suchen. 


Das Buch ist ein gut gelungenes Kinderbuch mit viel Gänsehaut und Spannung. Von Anfang an versucht man mit Marcus der Sache auf die Spur zu kommen und wird dann von den Ereignissen im Buch sehr überrascht. Durch den leichten und flüssigen Sprachstil, dem Inhalt und ein wenig Gruseligkeit, sollte man Kindern definitiv eine Freude mit diesem Buch bereiten können.

Schon am Anfang passiert sehr viel und der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende hoch. In der Geschichte wird viel über Freundschaft erzählt, womit man auch viel über die Charaktere erfährt, die sich während der Handlung ziemlich verändern und ihren Mut beweisen müssen.

Obwohl der Titel Die Bibliothek der Geister lautet, wird recht wenig von dieser geheimnisvollen Bibliothek erzählt. Hier und da sind ein paar Schreibfehler zu finden, die das Lesevergnügen allerdings nicht hemmen sollten.

Fazit:


Spannung, Freundschaft und Grusel vereint in einem wundervollem Kinderbuch. Tolle (und übernatürliche) Charaktere und der Zusammenhalt zwischen Freunden bereiten viele schöne Lesestunden. 

Montag, 23. Juli 2018

Mission Genesis

 Eine Liebe. Zwei Welten am Abgrund



Autor/in: Carolin Heidtmann
Genre: Sci-Fi
ISBN: 978-1980887003
Seitenzahl: 304
Erhältlich: Amazon

Preis: 9,99 € (Taschenbuch), 0,99 € (eBook)
Verlag: Selfpublisher
Deutsche Erstausgabe: 1. Mai 2018








Klappentext:


Für den jungen Raumschiffpiloten Jack erfüllt sich sein größter Traum: Er darf an der Mission Genesis zu dem erdähnlichen Planeten Auria teilnehmen. Dort findet er eine paradiesische Gegenwelt zur Erde vor, in der die friedlichen Bewohner im Einklang mit der Natur leben.

Als Jack sich in die Aurianerin Mira verliebt, scheint sein Glück perfekt. Doch die Liebe der beiden wird nicht nur von einem besonders eifersüchtigen Konkurrenten bedroht. Auch die Drahtzieher der Mission verfolgen ihren eigenen perfiden Plan und schrecken dabei vor nichts zurück. Schon bald beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod...

Was Denise dazu schreibt:


Ein Forscherteam, dem der Protagonist Jack angehört, muss eine sehr übertriebene Verschwiegenheitserklärung unterschreiben, um zu dem erdähnlichen Planeten Tellus 2 zu fliegen. Die meisten des Teams glauben, sie forschen nach Lebewesen, der hinterhältige Kommandant sowie der Genforscher Vincent verfolgen eigene Absichten.

Ohne noch mehr zu spoilern, erkannte ich oft Ähnlichkeiten mit dem Film Avatar.

Da das Buch aus vier Sichtweisen geschrieben wurde, war es leicht die Hintergründe zu verstehen und auch den Gedankengänge zu folgen. 

Durch die romantischen Aspekte in dem Sci-Fi Buch wurde die Stimmung etwas gelockert, der Sprachgebrauch wurde einfach gehalten und für Spannung sorgen die diversen Wendungen innerhalb der Handlung. Großer Wert wurde auch auf die Entwicklung der einzelnen Figuren gelegt, was die Geschichte umso lebendiger macht.

Die Mischung aus Action und Romantik ist gut gelungen und lässt den Leser auch nicht mehr los, man will unbedingt wissen, wie die außergewöhnliche Liebesgeschichte sich entwickelt und ob es Hoffnung für eine glückliche Zukunft der beiden gibt oder ob nicht doch die finsteren Pläne der Antagonisten allem einen Strich durch die Rechnung machen.

Fazit:

Eine tolle Science-Fiction Geschichte mit romantischen Noten drin. Von Anfang bis Ende spannend gehalten, man lernt tolle Charaktere und einen wunderschönen Planeten kennen und ein wenig lieben. 

Sonntag, 22. Juli 2018

Shadow Park (2)


Autor/inK. M. Parker
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-7528-5947-8
Seitenzahl: 262
Erhältlich: Books on Demand Onlineshop

Preis: 9,99 € (Taschenbuch), 2,99 € (eBook)
Verlag: Books on Demand









Klappentext:


Shadow Park - der Ort des Bösen zeigt seine Krallen. Band 2 der Fantasy-Trilogie.

Ich musste vieles überstehen, um eine Seelenretterin zu werden und habe es geschafft. Doch nun gibt es neue Feinde. Dunkle Kreaturen, die meine schlimmsten Alpträume übertreffen. Ob ich die Welt beschützen kann? Ich werde es versuchen, egal was es mich kostet. Denn ich bin eine Seelenretterin.

Was Ray dazu schreibt:

S P O I L E R A L A R M ! ! !


Die Fortsetzung beginnt genau dort, wo der Vorgänger aufgehört hat: Tonja ist nun eine vollwertige Seelenretterin, ihre Flamme Abel unterzieht sich gerade seiner Prüfung, Lo und Agnetha sind weiterhin verschwunden.

Doch anstatt sich auszuruhen, geht es gleich aufregend weiter. Liam, der Zusammen mit seiner Partnerin Katrin die Mauer beschützt, die die Grenze zwischen Menschenwelt und Shadow Park bildet, will ihr etwas über ihre neuen Fähigkeiten beibringen, doch dazu kommt er erstmal nicht, da ein paar merkwürdige Figuren in schwarzen Anzügen versuchen Tonja zu verschleppen.

Genug zum Inhalt.

Man muss den ersten Teil kennen, um den zweiten verstehen zu können, da aufgrund der fehlenden Erklärungen / Charaktervorstellungen ein Vorwissen nahezu vorausgesetzt wird. Die Handlung des zweiten Teils ist in (gefühlt) drei Akte aufgeteilt, jeder Akt mit seinem eigenen Höhepunkt und nachreichenden Folgen für den nächsten Akt. Die Gefühlswelt von Tonja wird mordsmäßig auf den Kopf gestellt, was nicht nur an ihren Gegenspielern liegt, sondern auch an ihr selbst. 

Bereits bekannte Charaktere, auch einige die kleinere Rollen im ersten Teil hatten, werden aufgewertet und neue Charaktere werden genauso sorgsam vorgestellt und ausgeschmückt wie im ersten Teil, neue Beziehungen zwischen allen Charakteren mit inbegriffen (Veigur ist schon ein süßer Matz). 

Handlungen haben Konsequenzen, die nicht nach ein paar wenigen Seiten abgefrühstückt sind. Allein dieser Fakt und die sorgfältig ausgearbeiteten Charaktere lassen die Geschichte wunderbar lebendig wirken, sie ist dynamisch und farbenfroh, schlüssig und aufregend. Bonuspunkte gibt es für die zahlreichen Plottwists, die ordentlich für Stimmung sorgen. 

Spannung und Action drücken den ruhigeren und deutlich emotionaleren Momenten die Klinke in die Hand, hier und da heizen ein paar Spritzer Leidenschaft und Erotik die Geschichte auf, während an anderer Stelle humorvolle Seiten aufgezogen werden, die mich wirklich zum Lachen gebracht haben. Diesen Absatz habe ich, so frech wie ich bin, aus der Rezension zum ersten Teil übernommen und noch ein wenig aufgepeppt. Die Autorin hat nochmal eine Schippe zugelegt, mehr Emotion und mehr Action bilden die Rahmenhandlung und ein paar mehr Spritzer knisternder Erotik runden das Leseerlebnis ab.

Fazit:


Shadow Park, Teil 2,  - Heimat der verlorenen Seelen, bösartigen Halunken und überglücklichen Leser. Während ich vom ersten Teil bereits begeistert war, konnte ich den zweiten Teil fast nicht mehr loslassen, so gut war das Buch. Zwar gibt es ein wenig mehr Gefühlschaos bei der Protagonistin, aber das konnte mich auch nicht abschrecken. Hoffentlich kommt bald der krönende Abschluss des Ganzen! 

Samstag, 21. Juli 2018

Super Bodyguard


Autor/in: Chris Bradford
Genre: Jugendbuch
ISBN: 978-3-570-40365-5
Seitenzahl: 255
Erhältlich: Thalia

Preis: 8,99 € (Taschenbuch), 7,99 € (eBook)
Verlag: cbj
Deutsche Erstausgabe: April 2018










Klappentext:


Einer Kugel kann man nicht entkommen - aber was, wenn jemand in der Lage ist, sie abzufangen?

Als der 15-jährige Troy in London mitten in einen Terroranschlag gerät, entdeckt er, dass er eine schier unglaubliche Eigenschaft besitzt: Kugeln können ihm nichts anhaben! Und nun überschlagen sich die Ereignisse in Troys Leben, denn eine Geheimorganisation wird auf ihn aufmerksam und wirbt ihn als Bodyguard an. Dort trifft er auf andere Jugendliche, die ebenfalls über ähnlich ungewöhnliche Kräfte verfügen. Gemeinsam stehen ihnen nun hochbrisante Aufträge als Super-Bodyguards bevor...

Was Ray dazu schreibt:


Troy und seine Familie verbringen gerade einen schönen Tag im Einkaufscenter von Terminus City, als die Armee der Freiheit gerade dort einen Anschlag verübt. Wenig später erwacht Troy in einem Krankenhaus, eine geheimnisvolle Frau namens Medusa rekrutiert ihn für S.H.I.E. ... wartet, nein, das ist kein Marvel Comic. Also: eine geheimnisvolle namens Medusa rekrutiert ihn für S.P.E.A.R. - eine Super-Bodyguard-Geheimorganisation. 

Dort trifft er auf seine Mitstreiter Joe, Lennox, Kasia und Azumi sowie auf ihren Trainer Apollo. Bis auf einen kurzen Abriss ihres Aussehens und ihrer jeweiligen Fähigkeiten, erfahren wir leider nicht sehr viel über die Nebenbesetzung. Da wir die gesamte Geschichte aus Troys Perspektive erfahren, bekommen wir nur mit was er sieht und fühlt. Auf 255 Seiten ist halt kein Platz für die Entwicklung mehrerer Charaktere. 

Der Schreibstil ist super einfach, man liest schnell und flüssig - auch wenn sich einige Sätze öfters wiederholen - das Buch in einem Rutsch durch. Es ist halt ein Jugendbuch, was dementsprechend einfach gehalten wurde. 

Inhaltlich bietet das Buch jede Menge Spannung und davon leider zu viel. Man wird von einem Einsatz in den nächsten geworfen, Ungereimtheiten und lose Enden trüben öfters das Lesevergnügen und es geht auch ziemlich blutig zur Sache. Leichen stapeln sich, Schläge werden ausgeteilt und Knochen massenweise gebrochen. 

Fazit:


Idee gut, Umsetzung unbefriedigend. Super Bodyguard versucht bei Jugendlichen und Erwachsenen gleichzeitig zu punkten und scheitert daran, da diese zwei Zielgruppen unterschiedliche Ansprüche an ein gutes Buch stellen. Ich kann es nicht wirklich empfehlen, außer wenn man einen flotten Snack für Zwischendurch sucht und man mal etwas neues ausprobieren möchte.

Freitag, 20. Juli 2018

Interview Nr. 2 - Nikodem Skrobisz / Leveret Pale


Nikodem Skrobisz hat mit seinen 19 Jahren bereits einige Werke geschrieben und unter seinem Pseudonym Leveret Pale veröffentlicht. Sein Abitur hat er bereits in der Tasche, und ist abgesehen vom Schreiben ein Freund guter Literatur und tiefgründiger Gespräche. Doch wer oder was inspiriert ihn? Was brachte ihn zum Schreiben und woran glaubt er? Das alles und noch viel mehr, versucht Ray - für euch - herauszufinden. 
Bonusrunde: In naher Zukunft werden wir eine Rezension zu seinem Buch Crackrauchende Hühner hochladen. Ich hoffe, ihr seid genauso gespannt wie ich.




Ray:
Erstmal möchten wir uns bedanken, dass du dir die Zeit genommen hast, um uns zum Interview zur Verfügung zu stehen. Erzähl doch erstmal ein wenig über dich, damit auch unsere Leser dich kennenlernen können.

Nikodem:
Ich danke euch für die Möglichkeit dieses Interviews. Ich schreibe vor allem in den Bereichen Science-Fiction und Gegenwartsliteratur, experimentiere allerdings immer wieder mit neuen Stilen und Genres, weshalb der Bruch mit Konventionen zu einem meiner Markenzeichen gehört. Unter meinem Pseudonym Leveret Pale findet man insgesamt zehn Bücher und einen Beitrag bei einer Verlagsanthologie, allerdings wird es im Laufe dieses Jahres noch einige Neuerscheinungen geben. Des Weiteren bin ich als Vorstandsmitglied des Bundesverbands junger Autorinnen und Autoren e.V. (BVjA) tätig, und betreue dort meistens die Indieautorensparte. Zurzeit bereite ich mich vor allem auf mein Psychologiestudium vor, welches ich im Oktober in Wien beginnen werden, schreibe an einigen Auftragsarbeiten und einem neuen Roman und reise durch Europa, um Erfahrungen zu sammeln und Kollegen zu treffen.

Ray:
Wahrscheinlich bist du es leid, immer wieder mit der selben Frage konfrontiert zu werden, aber anscheinend lässt es sich nicht vermeiden. Was verbirgt sich hinter deinem Pseudonym?

Nikodem:
Leveret Pale bedeutet übersetzt blasses Kaninchen und ist eine Anspielung auf das weiße Kaninchen aus Alice in Wunderland. Genauso wie in der Geschichte, möchte ich meine Leser in fremde Welten führen, die mit psychedelischen Erfahrungen und neuen Ideen und Perspektiven das Bewusstsein erweitern. Das Pseudonym entstand als ich mit sechzehn eine Überdosis diverser Substanzen überlebte und beim Aufwachen Tim Burtons Verfilmung des Klassikers im Fernseher lief. An dem Tag entschied ich mich meine Schriftstellerei professionell zu betreiben. Ich hatte bereits mit vier Jahren angefangen Kurzgeschichten niederzuschreiben, aber erst diese Erfahrung gab mir die Motivation mein Potential auszuschöpfen und umfangreiche Werke für die Veröffentlichung zu schaffen.

Ray:
Wie ich bereits erfahren habe, bist du zwar in München geboren, aber an unterschiedlichen Orten (unter anderem in Krakau und auf dem Internat Schloss Neubeuern) aufgewachsen. Was ist Heimat für dich? Wo fühlst du dich zu Hause?

Nikodem:
Für mich ist meine Heimat Europa beziehungsweise die Europäische Union, und das nicht nur aufgrund der europäischen Kultur, die ich sehr schätze. Ich reise sehr viel – vorgestern erst war ich in Dublin für ein Event, gestern und heute bin ich in München, um meine Sachen zu wechseln und mich mit paar Kollegen zu treffen, und morgen werde ich in Den Haag sein – und fühle mich in Europa entsprechend mittlerweile eigentlich überall zuhause.

Der Ursprung seines Schaffens, der Autor an seinem Arbeitsplatz

Ray:
Neben deinen Romanen, hast du auch diverse Kurzgeschichten, Novellen und sogar Sachbücher veröffentlicht. Wo fängt ein neugieriger Leser am besten an? Welches deiner Werke sollte er zuerst gelesen haben und gibt es eins, auf das du besonders stolz bist?

Nikodem:
Das hängt ein bisschen vom Leser ab, da meine Bücher auch vom Genre her variieren, allerdings empfehle ich jenen, die sich mit meinem Werk vertraut machen wollen, immer zuerst meine Novelle „Das Erwachen des letzten Menschen“. Sie ist mit ihren 55 Seiten im Gegensatz zu meinen durchschnittlich 400 Seiten langen Romanen dann doch sehr schnell zu lesen und ist ziemlich unexperimentell. Sie behandelt für mich typische Themen wie die Frage nach dem Lebenssinn, Transhumanismus und technologische und psychologische Entwicklung mit ein paar Funken meines absurdistischen Humors, ohne dabei aber so abgedreht und verstörend zu sein wie zum Beispiel meine sehr unkonventionellen Romane „Crackrauchende Hühner“ und „Der Apfelsmoothie der Erkenntnis“. Auf CrH bin ich aber besonders Stolz. Das Buch schrieb ich mit 17 innerhalb von drei sehr intensiven Wochen, und auch wenn ich mittlerweile vieles Neueres und auch Besseres geschrieben habe, ist es nach wie vor das populärste und ich glaube auch authentischste meiner Bücher.

Ray:
Für mich sind Autoren Künstler und die meisten Künstler haben ihre Musen, wie sieht es bei dir aus? Wer oder was ist deine Muse?

Nikodem:
Das Leben.

Überschriften, die man nicht jeden Tag zu lesen bekommt

Auch Autoren müssen immer genug trinken, damit sie fleißig sein können


Ray:
Wie viel steckt von dir selbst in deinen Werken? Von deiner Persönlichkeit, deinen bisherigen Erfahrungen im Leben, deinen Träumen, Wünschen und Hoffnungen?

Nikodem:
Kein Autor ist davor gefeit seine Persönlichkeit und seine Erfahrungen in seine Geschichten einzubringen, da sie ja letztendlich eine Expression seines bewussten und vor allem unbewussten Denkens sind. Entsprechend wird man in den meisten meiner Texte etwas von mir wiedererkennen. In manchen Geschichten wie „Das Erwachen des letzten Menschen“ oder meine Kurzgeschichten in „Wahnsinn“ muss man dafür sehr genau hinschauen – in meinem neusten, sehr metafiktionalen Roman „Der Apfelsmoothie der Erkenntnis“ spiele ich aber sogar selber als Antagonist des Protagonisten eine Rolle als Charakter, treibe als die Idee des Autors als Schöpfer der Geschichte auf eine absurde Spitze.

Ray:
Nachdem ich einige deiner bisherigen Interviews gelesen habe und dich so ein wenig kennenlernen konnte, scheinst du mir ein Mensch zu sein, der stets darauf erpicht ist, sich zu bessern und nach etwas Höherem zu streben. Per aspera ad astra (sinngemäß = durch Mühsal gelangt man zu den Sternen), also. Liege ich damit richtig und wenn dem so ist, sollten sich andere Menschen ein Beispiel an dir nehmen?

Nikodem:
Das ist eine sehr genaue Beobachtung. Ich bin definitiv ein ehrgeiziger und energetischer Mensch, der intensiv lebt und arbeitet, allerdings glaube ich nicht, dass ich als ein gutes Beispiel dienen kann. Ich habe das genetische Glück, jemand zu sein, der nur vier, fünf Stunden pro Nacht braucht, um ausgeschlafen zu sein und von Natur aus immer auf Achse ist. Psychiater haben das bei mir das als eine Form von ADHS diagnoziert; meine Freunde nennen mich einen Workaholiker, der wahrscheinlich im 27er-Club landet. Allerdings glaube ich, dass die Verwirklichung des eigenen Potentials und damit die Überwindung der eigenen Schwächen der beste Weg für jeden Menschen ist, um ein für ihn passendes, angstfreies und glückliches Leben zu führen. Meine nietzscheanische Lebenseinstellung der Selbstüberwindung, die ich auch in Essays und meinen Geschichten immer wieder exploriere, kann ich daher nur weiterempfehlen – meinen Lebensstil nicht.

Ray:
Ich muss ehrlich mit dir sein. Einen Tag vor dem Erhalt deiner E-Mail, habe ich mir auf einer Seite für Autoren und Rezensenten die Beschreibung von „Der Apfelsmoothie der Erkenntnis“ durchgelesen und war kurz davor dich anzuschreiben, war mir aber noch unschlüssig, wollte noch eine Nacht darüber schlafen. Jetzt sind wir hier. Zufall oder eine Laune des Schicksals?

Nikodem:
Der Psychologe Carl Jung, dessen Werk mich stark beeinflusst, würde das als Synchronizität bezeichnen, also einen bedeutungsvollen, akausalen Zufall, dass ich dich angeschrieben habe, nachdem du über mein Buch nachgedacht hast. Die Wissenschaft kann sich solche bedeutungsvollen Zufälle, die sich im Leben eines jeden Menschen mehr oder weniger häufig (bei mir in letzter Zeit ziemlich häufig) ereignen, noch immer nicht ganz erklären, auch nicht durch reine Statistik, weshalb ich auf eine Form von Schicksal tippen würde.

Ray:
Zu guter Letzt frage ich dich, wo du dich in 10 Jahren siehst.

Nikodem:
Wenn alles gut läuft, bin ich dann promovierter Neuropsychologe, ganz oben auf der Bestsellerliste und hoffentlich noch am leben.

Ray:
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal dafür bedanken, dass du dir für uns die und unsere Fragen Zeit genommen hast und uns ein Rezensionsexemplar von Crackrauchende Hühner bereitgestellt hast. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, sowohl für Leveret Pale als auch für Nikodem Skrobisz .

Das wars auch schon wieder! Zu seiner Homepage geht es hier entlang und auf Instagram könnt ihr ihm hier folgen. 

UNTERWELTPAKT - König & Ritter (1)



Autor/in: Sarah Lilian Waldherr
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 248
Erhältlich: Amazon

Verlag: Selfpublisher


Auch rezensiert von:
Franzis Hexenbibliothek, Buchgeflüster & Epic Moon Blog







Klappentext:



**Seit ich Arien auf seinem Weg begleite, habe ich Mitleid und Moral hinter mir lassen müssen. Schmerz und Leid wurden zu meinem Alltag, in dem es kein Erbarmen gibt.**

Die Wahrheit ist nicht immer offensichtlich.

Seit Liannes Schicksal mit dem von Arien Nox Umbria verknüpft wurde, gehört es zu ihrer Pflicht, die gefährlichen Myraner aufzuspüren und zu töten. So lautet ihr Auftrag, dem sie ihr Leben verschrieben hat. Sie opfert alles dafür, Arien zu unterstützen, obwohl er sie auf Abstand hält. Doch als ein Wesen auftaucht, das böser und mächtiger als alles ist, was sie zuvor gesehen haben, treibt es Lianne und Arien an ihre Grenzen. Keine Waffe kann die Kreatur töten und sie zeigt keinerlei Schwächen. Lianne setzt alles daran, ihre Familie und die Bürger Coronas zu schützen, und stürzt sich dabei in eine Gefahr jenseits ihrer Vorstellungskraft.


König und Ritter - der spannende Auftakt zu der düster angehauchten Fantasyserie Unterweltpakt.


Was Denise dazu schreibt:



Lianne ist ein aufgewecktes, einfühlsames und mutiges Mädchen. Nachdem sie den jungen Herzog Arien geheiratet hat, muss sie ihm dabei helfen Menschen vor den Myranern zu schützen. Obwohl sie erst vierzehn Jahre alt ist, hat sie schon so einiges erlebt. Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst und tut alles um ihre Mitmenschen vor den Gefahren der Myranern zu bewahren. Dabei muss sie auch mal einen von ihnen töten.

Die ganze Geschichte wird aus ihrer Perspektive mitreißend und voller Emotionen erzählt. Gleich am Anfang der Handlung wird man mit einem Plottwist konfrontiert, der es in sich hat. Die mittelalterliche Welt, in die der Leser entführt wird, ist gespickt mit Fantasyelementen, was auch erklären mag, warum zwei Jugendliche / Teenager eine so große und wichtige Aufgabe erfüllen müssen.

Durch den leichten und flüssigen Schreibstil der Autorin kommt man schnell ins Geschehen rein. Die Charakterbeschreibung ist super formuliert und ein paar der Charaktere lässt man gleich in sein Herz hinein.

Auch ein paar dramatische Szenen lassen einen nicht los. Der Auftakt von Unterweltpakt löst allerlei Gefühlsregungen aus und oftmals kommt man nicht aus dem Staunen raus, da auf den knapp 250 Seiten starken Handlung unglaublich viel passiert.

Der Cliffhanger am Ende der Story ist nicht allzu groß und ein sehr toller Übergang in den zweiten Teil, sodass man bestimmt ohne größere Schwierigkeiten weiterlesen kann.

Jede einzelne Seite war mit einer schön anzusehenden Zeichnung verziert, wofür es eindeutig Pluspunkte gibt. 


Fazit:


Der Auftakt einer atemberaubenden Fantasyserie mit tollen Charakteren, einer mitreißenden Story und unheimlichen Gegenspielern. Sehr empfehlenswert, wenn man seinen Emotionen freien Lauf lassen und lebendig wirkende Charaktere beim Entwickeln erleben will.




Mittwoch, 18. Juli 2018

Streets of Love


Autor/in: Ralph D. Chains
Genre: Hardcore
Seitenzahl: 295
Erhältlich: Redrum Onlineshop


Verlag: Redrum Books
Deutsche Erstausgabe: Juni 2018









Klappentext:


Als Bobby eines Tages aufwacht, laufen die Dinge aus dem Ruder, da der Lauf einer Schrotflinte tief in seinem Arsch steckt. Was ursprünglich als Racheaktion an seinem alten »Kumpel« Harry geplant war, entpuppt sich als Road-Trip der besonderen Art.

Amerikas Straßen sind gepflastert mit Steinen der Liebe und Bobby, Harry & Co. drehen jeden einzelnen davon um. Dabei lassen sie kein Fettnäpfchen aus, und ihre von Blut, Eiter und Scheiße triefenden Abenteuer schweißen sie enger zusammen, als sie es jemals zu träumen gewagt hätten.

Was Ray dazu schreibt:


Ihr müsst wissen, mich schockt nichts mehr. Ich schaue seit meinem siebten Lebensjahr ziemlich  gerne Horrorfilmen und mein zweiter Horrorfilm, den ich jemals gesehen habe, war From Dusk Til Dawn (mit George Clooney und Quentin Tarantino). Nach jeder Menge kindlichem Angstschweiß und einer unruhigen Nacht ... Schockte mich nichts mehr. 

Wie sich mein Humor zu dem entwickelt hat, der er heute ist, weiß ich nicht, aber ich mag dreckige Witze, dunklen Humor, je öfter es unter die Gürtellinie geht, desto besser. 

Also müsste Streets of Love doch was für mich sein, oder nicht?

Komischerweise nicht. Das Cover wirkt vielversprechend, ein Clown alá Capt. Spaulding schaut einen finster an, pafft eine Zigarre und hält eine beeindruckende Knarre in der Hand. 

Die Handlung beginnt mit einer Frage, die man sich noch nie zuvor im Leben gestellt hat. Von dort an geht es immer chaotisch werdender voran, wir begleiten zwei Loser der übelsten Sorte auf einer drogen-, sex- und gewaltverherrlichenden Reise, inklusive VW-Bus im Hippie-Design und vier Nazi-Prostituierten, davon jede mit ihren eigenen durchgeknallten Fetischen. Von daher hat es alle Kriterien für ein Buch im Hardcore Genre erfüllt und hat sich seinen Platz im Redrum Katalog redlich verdient. 

Es geht schnell, obszön und auch recht gut geschrieben (was mich, um ehrlich zu sein, ein wenig überrascht hat) voran und die Geschichte endet in einem einzigartigen Finale, das Platz für Fortsetzungen lässt. Doch die Gags, die teilweise recht flach sind, und häufig blutigen Aktionen perlten, ohne eine Regung zu erzeugen, an mir ab. Manchmal kam es mir so vor, als ob ich den selben Witz / die selbe skurrile Situation woanders schon mal gesehen oder gelesen habe, eine Spitze jagte die nächste, South Park und Little Britain lassen grüßen. 

Zu guter Letzt möchte ich darauf hinweisen, dass das vorliegende Buch recht wenig mit dem gleichnamigen Song von den Rolling Stones zu tun hat (kleiner Scherz am Rande).

Fazit:


Auch wenn mir persönlich das Buch nicht ganz gefallen hat, I gotta give credit where credit is due. Der Klappentext verspricht nicht zu wenig, es erfüllt die Voraussetzungen eines Hardcore Titels auf ganzer Ebene und für Fans des Verlags ist es definitiv Pflichtprogramm.