Samstag, 19. Januar 2019

[Rezension] Die Ufer unserer Träume


Autor/in: Sebastian Caspar
Verlag: Unsichtbar Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur
Seitenzahl: 380
Erhältlich: Amazon
ISBN: 
978-3957910875
Preis: 14,90€ (Taschenbuch)

Erscheinungsdatum: 15. November 2018








Klappentext:


Liam ist auf der Suche nach einem Neuanfang, doch das Auslandsjahr in Shanghai scheint dafür nicht ausgereicht zu haben. Schnell kehren die alten Probleme wieder in sein Leben zurück. Die Enge seiner kleinen Heimatstadt bei Leipzig, die verzwickte Beziehung zu seinem Vater, das Chaos mit Zoe, die Drogenkarriere seiner besten Freundin und auch die Gefahr, selbst wieder auf die schiefe Bahn zu geraten. Es gibt nur einen Ausweg: Er muss sich seinen Ängsten und seiner Vergangenheit stellen, um endlich ein geordnetes Leben beginnen zu können. 

Mit den zusätzlichen Schwierigkeiten, die dabei auf ihn zukommen, hat er allerdings nicht gerechnet.

Ein Roman über die Wirren des Lebens.



Was Ray dazu schreibt:


Eigentlich sonst gar nicht so mein Genre, wenn ich ehrlich sein soll, habe ich dem Autor und seinem zweiten Buch eine Chance gegeben, mich zu überzeugen. Ob es ihm gelungen ist, finden wir gemeinsam im Zuge dieser Rezension heraus.

Liam ist Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte. Ein emotional geschundener junger Mann, dessen sämtliche Eindrücke und Erlebnisse dem Leser auf eindringliche und bildhafte Art und Weise entgegengebracht werden. Wir folgen ihm auf Schritt und Tritt, wohnen Begegnungen mit seinem Vater und seiner (Ex)Freundin bei, hoffen, dass er seinen Weg wirklich geht, bangen um seine neu gefundene Resilienz und dies von Anfang bis Ende.

Bevor ich zu dem wirklich positiven Punkt kommen, gibt es eine ganz kurze, kleine Kritik. Es haben sich hier und da ein paar Rechtschreibfehlerchen eingeschlichen. Hier endet die Kritik.

Ich habe kein Mitleid mit Drogensüchtigen. Für mich ist es keine Krankheit, für mich ist es eine destruktive Wahl, die eigene Entscheidung, dem Druck der Welt nachzugeben und sich davon zu lösen, wenn auch nur temporär. Sollte man aufgrund bescheidener Umstände süchtig geboren werden, ist dies selbstredend anders zu bewerten. 

Mit Liam hatte ich allerdings Mitleid. Als recht intelligenter Jugendlicher hatte er nicht die emotionale Standhaftigkeit - wie bereits erwähnt, Resilienz - um am Ball zu bleiben, nachdem seine Welt aus den Fugen geraten ist. Doch wieso hatte ich Mitleid? Dieses Gefühl wurde durch die gekonnten Erzählungen des Autors ausgelöst, der den Leser mit in diese höchst bewegende und einnehmende Welt eines kämpfenden jungen Mannes nimmt. Hut ab.

Fazit:


Um zurück zu meiner anfänglichen Frage zu kommen: Ja, das Buch hat mich in vollem Umfang überzeugt. Es ist heftig, es ist keine literarische Schonkost, die man an einem Abend liest und danach vergisst. Es begleitet dich für mehrere Tage, stellt deine Ansicht der Dinge auf eine Probe, es erfüllt einen sogar mit einer gewissen Dankbarkeit, dass man es wahrscheinlich nicht so hart hatte, wie der Protagonist. Selbst nach dem Beenden dieses Buches habe ich mich dabei erwischt, wie ich manchmal darüber nachgedacht habe und dies ist sonst sehr, sehr selten der Fall. 

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