Genre: Jugendbuch / Krimi
Deutsche Erstausgabe: 12.03 2012
Klappentext:
East Texas, 1958. Bis vor Kurzem glaubte der dreizehnjährige Stanley noch an den Weihnachtsmann. Im Laufe eines einzigen heißen Sommers erfährt er jedoch mehr über die wirkliche Welt jenseits seiner Superheldencomics und des elterlichen Autokinos, als ihm lieb ist.
Stans Spielkamerad Richard wird zu Hause verprügelt; die schwarze Küchenhilfe Rosy lebt bei einem gewalttätigen Mann; und selbst Stans Vater wird gern handgreiflich, wenn es die Familie zu verteidigen gilt beispielsweise gegen übereifrige Verehrer von Stans kecker siebzehnjähriger Schwester Callie. Und dann gibt es da noch die faszinierenden alten Geschichten um ein Spukhaus auf dem Hügel, einen kopflosen Geist am Bahndamm und zwei in ein und derselben Nacht ermordete Mädchen. Stan beginnt Detektiv zu spielen, stets begleitet von seinem treuen Hund Nub, und außerdem mit Rat und Tat unterstützt von dem mürrischen schwarzen Filmvorführer und Ex-Polizisten Buster.
Was wir dazu schreiben:
Sommer, Sonne, Sonnenschein - könnte es nicht schöner sein?
Stanley Jr. und seine Familie ziehen in die kleine Stadt Dewmount, nachdem sein Vater - Stanley Sr. - dort ein Autokino gekauft hat. Abend für Abend werden dort allerlei Filme an die Hauswand projiziert, die Familie hilft kräftig mit, den Laden am Laufen zu halten.
Eines schönen Sommertages findet Stanley Jr. bei einem Spaziergang mit seinem Hund Nub eine kleine seltsame Box, die etliche Briefe enthält, von M an J. Zusammen mit seiner Schwester Callie, der sympatischen Haushälterin Rosy Mae und dem Filmvorführer Buster setzt er langsam ein Puzzle zusammen, das sein Leben ordentlich auf den Kopf stellt.
Die Handlung greift einige schwer verdauliche Themen auf, unter anderem die damals herrschende Rassentrennung, häusliche Gewalt und Alkoholismus.
Mittendrin: Stanley Jr., ein dreizehnjähriger Junge, vollkommen grün hinter den Ohren. Innerhalb eines Sommers wird er erwachsen, innerhalb eines Sommers nimmt man ihm seine seelische Unschuld und die kindliche Naivität.
Obwohl alles so verdammt düster klingt, ist es doch interessant zu lesen, wie Stanley nach und nach erwachsener wird. Die Handlung nimmt hierbei langsam an Fahrt auf, sodass es zuerst noch niedlich wirkt, wenn Stanley Jr. erfährt, was es mit dem seltsamen Luftballon auf sich hat, den sein Vater im Zimmer seiner Schwester gefunden hat - bis dann immer schwerere Geschütze aufgefahren werden, mit denen Stanley Jr. ordentlich zu kämpfen hat.
Aufgelockert wird es immer mal wieder durch gut platzierte Humorbomben, die mich wirklich heftigst zum Lachen gebracht haben. Es ist halt auch einfach nur niedlich, wenn Geschwister sich gegenseitig ärgern oder sich ein strenger Familienvater mit der neuen, anständigen Begleitung der Tochter unterhält.
Fazit:
Ich habe mehr oder weniger blind zugegriffen, als ich dieses Buch auf einem Flohmarkt - sogar noch eingeschweißt - gefunden habe. Als Leser wird man vom Fluss der Handlung mitgerissen, man erfreut sich an der stetig kletternden Spannungskurve und lernt vielleicht noch das ein oder andere über das Leben in den 50ern. Ein grandioses Buch für einen ruhigen Leseabend.
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