Donnerstag, 17. Mai 2018

Der Keller (2016)


Autorin: Minette Walters
Genre: Psychothriller
Seiten: 219
Erhältlich: bücher.de

Klappentext:


Munas Leben ist die Hölle. Und niemand kommt ihr zu Hilfe, denn keiner weiß, dass die Familie Songolis ihr Hausmädchen behandelt wie eine Sklavin. Dabei muss sie sich nicht nur Tag für Tag bis zur Erschöpfung um das Wohl der Songolis kümmern, sondern wird auch noch jede Nacht in einen dunklen, fensterlosen Keller gesperrt. Doch dann kehrt eines Tages der jüngste Sohn der Familie aus unerklärlichen Gründen nicht mehr nach Hause zurück. Damit die ermittelnden Polizeibeamten nichts von Munas Schicksal erfahren, darf sie ihren Keller verlassen. Und diese Chance nutzt sie auch. Denn Muna ist sehr viel klüger, als alle ahnen – und ihre Pläne sind sehr viel schockierender, als irgendjemand jemals vermuten würde.
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Die vierzehnjährige Muna lebt bei der Familie Songolis als Sklavin. Sie muss im dreckigen, kleinen und feuchten Keller auf einer Matratze schlafen und sich alleine um den Haushalt kümmern. Yetunde Songoli, die Patriarchin der Familie Songoli, neigt zu Wutausbrüchen und schlägt Muna sehr oft. Auch vor ihren Kindern macht sie keinen Halt. Ihr Ehemann Ebuka Songoli ist nicht oft zu Hause, um seiner gewalttätigen Frau zu entkommen, vergnügt sich mit Prostituierten oder vergeht sich an Muna. 

Als der jüngste Sohn, Abiola, nicht in der Schule auftaucht und abends auch nicht zu Hause erscheint, rufen die Eltern die Polizei. Muna wird notgedrungen als Tochter ausgegeben und bekommt ihr eigenes Zimmer, darf allerdings nicht mit der Polizei sprechen. Yetunde erzählt den Kommissaren, dass Muna geistig nicht ganz auf der Höhe ist und sie nur ein bisschen Haussa, die Muttersprache, sprechen kann. Es werden allerlei Lügen aufgetischt. 

Da es zu mehreren Ungereimtheiten kommt, gehen die Kommissare davon aus, dass die Eltern etwas mit dem Verschwinden ihres Sohnes zu tun haben. Die Songolis geben Muna mehr Freiraum, damit kein Aufsehen erregt wird. Der älteste Sohn, Olubayo, verabscheut Muna und provoziert sie. Als sie dann mit ihm auf Englisch spricht, ist er so schockiert, dass er sie in Ruhe lässt, da die Familie denkt, sie wäre dumm und kann kein Englisch. Sie hat sich alles selbst beigebracht. Sie ist unglaublich intelligent und kennt kein Mitgefühl. 

Von hier an beginnt ein unglaublich brutaler, durchdachter und heimtückischer Rachefeldzug, der die Familie bis auf ihre Grundfesten erschüttern wird. 

Eigentlich kennen wir es aus anderen Psychothrillern, dass wir einem bisher unschuldigen Protagonisten folgen, der gejagt wird. Hier folgen wir allerdings der Jägerin, die das Opfer war und selbst immer noch einstecken muss, was sie jedoch nur noch mehr anspornt. 

Wir folgen den Gedankengängen der Familie und Muna, während wir von einem allwissenden Erzähler durch die Geschichte geführt werden. Einerseits ist es auf eine befremdliche Art und Weise befriedigend, wie der Familie zugesetzt wird, andererseits muss dem Leser auch klar sein, dass Muna gerade mal 14 Jahre alt ist und so viel schreckliches erlebt haben muss, damit in ihr ein solcher Hass entfacht werden kann. 

Fazit: 

Ein Psychothriller aus der Perspektive der Täterin und wir können ihr es nicht einmal verübeln. Das Buch kann ich jedem empfehlen, der gerne Psychothriller liest, die spannend, düster und ergreifend sind. Allerdings ist dieser Psychothriller nichts für schwache Gemüter.

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