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Mittwoch, 7. November 2018

[Rezension] Das Flüstern des Teufels

Autor/in: Andreas Arimont
Genre: Hardcore / Psychothriller / Cuts
Seitenzahl: 149
Erhältlich: Redrum Books
ISBN: 
978-395957-597-3
Preis: 9,99 € (Taschenbuch)

Verlag: Redrum Books
Erscheinungsdatum: 06. Oktober 2018








Klappentext:


»Kein Erwachsener hatte uns aufgehalten. Auch später nicht. Nur einer hätte gereicht. Großer Gott, warum hat keiner etwas getan?« Deutschland, Anfang der Neunzigerjahre. Zwei Jungs, zehn und elf Jahre alt, entführen ein Kleinkind aus einem Einkaufscenter. Was als harmloser Spaß beginnt, entwickelt sich zu einem wahren Albtraum. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war.

Inspiriert von einem wahren Verbrechen. »Jack Ketchum ist Arimonts größtes Vorbild – Das Flüstern des Teufels das Erbe, das er hiermit antritt.« Büchergnomen.de

Leserstimmen: »Die deutsche Version von Jack Ketchums Evil.« »Dieses Buch werde ich nicht mehr vergessen!« »Gänsehaut beim Lesen!«.

Was Ray dazu schreibt:


Ihr müsst wissen, dass ich durch den jahrelangen Konsum von Horror in Film, Literatur, Videospielen und Musik in gewisser Weise stark abgestumpft bin. Auch die Horrorszenarien des echten Lebens, die einem durch die schier endlose Weite des Internets und seiner dunklen Ecken jederzeit abrufbar sind, taten ihr Übriges. 

Ich lese jetzt schon seit einer gewissen Zeit Redrum und Festa Extrem, doch zogen die meisten Bücher irgendwie spurlos an mir vorbei. Es wurde gehäutet, geköpft, vergewaltigt und gelitten. Klar, hat mir meistens gefallen, aber die Effekte, über die andere Leser auf Facebook schrieben, blieben aus. 

Warum ich euch meine Gedanken so offenbare? Weil "Das Flüstern des Teufels" mich getroffen hat und, für mich, alles bisherige in den Schatten stellt. Weil die Leserstimmen, die man auf der Rückseite bestaunen kann, wahrscheinlich recht haben (hab nie je einen Jack Ketchum gelesen).

Man kennt den Klappentext, weiß was einen erwartet. Denkst du. Kurze, knackige Kapitel rahmen die Handlung ein und enden stets mit einem kleinen, düsteren Cliffhanger und mit jedem dieser kleinen Enden wuchs das Unbehagen in mir, etwas, was ich schon länger nicht mehr gefühlt habe beim Lesen, als der Protagonist einen Schwank aus seiner Kindheit erzählt.

Der Text liest sich recht einfach, die Dialoge gut im Kinder-Sprech-Ton getroffen, die Gedankenwelt eines kleinen, unsicheren Jungen mit einem kranken besten Freund verdammt gut nachvollziehbar. Hier und da verzichtet Herr Arimont auf die konkrete Beschreibung des Geschehenen, überlässt die Füllung der Lücken dem Leser und seiner Fantasie. 

Trotz der wenigen Seiten entfaltet dieses Buch aus der Cuts Reihe die volle Wirkung, die sonst nur in 300+ Seiten dicken Thrillern zu finden ist. Die zielgerichtete Erzählweise ohne störende Nebenhandlungen spannt den roten Faden der Geschichte straff in einer geraden Linie ohne je irgendwo an Spannung zu verlieren. Die nachsichtigen, Mitleid erregenden Gedanken eines gezeichneten Mannes, der mit den Erinnerung auf ewig leben muss, verstärken den Effekt. Denn er denkt nicht nur an sich selbst, er denkt auch an alle anderen.

Fazit:


Knapp eine Stunde gebraucht, um das Buch vollständig zu lesen. Danach schwirrten meine Gedanken einen halben Tag lang um das Gelesene, seine Wirkung und meine persönlichen Erkenntnisse. Nebenbei hatte sich ein merkwürdiges Gefühl in meinem Bauchbereich eingenistet. Es müssen nicht immer massenweise Menschen sterben, literweise Blut fließen, tausende Schimpfwörter verwendet werden. Es reicht auch, wenn man einen Blick in die Grauzonen wirft, das Unschuldige mit dem Bösen verbindet und Andeutungen macht. Ich spreche eine eindeutige und definitive Kaufempfehlung aus. 

Danke, dass du dich dieser Aufgabe angenommen hast.

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