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Samstag, 10. November 2018

[Rezension] Am Anfang die Schuld

Autor/in: James Oswald 
Originaltitel: The Damage Done
Genre: Thriller
Seitenzahl: 464
Erhältlich: Random House
ISBN: 
978-3442485598
Preis: 8,99€ (Taschenbuch)
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 16. April 2018









Klappentext:


In Edinburgh wird eine von Inspector Tony McLean geleitete Razzia auf ein mutmaßliches Bordell zum peinlichen Fiasko. Doch der Vorfall führt den eigenwilligen Ermittler auch zu einem ungelösten Fall. Denn eines der Zimmer des Gebäudes ruft in McLean Erinnerungen an Headland House wach, ein einschlägiges Etablissement, aus dem er als junger Polizist ein entführtes Mädchen rettete. Wer die Kleine war, oder wer sie dorthin brachte, wurde nie geklärt. Jetzt aber beschleicht McLean ein furchtbarer Verdacht. Fieberhaft sucht er nach Beweisen und stößt dabei auf ein viel größeres Verbrechen …

Was Ray dazu schreibt:


Irgendwie habe ich wohl übersehen, dass es sich bei Am Anfang die Schuld um den sechsten Teil einer Reihe rund um den Inspector Tony McLean handelt. Autsch. Gleichzeitig war eine neue Übersetzerin für diesen Teil zuständig und da ich die vorhergegangenen Episoden nicht kenne, kann ich die Unterschiede nicht konkret beurteilen.

Was ich aber sehr wohl beurteilen kann ist, dass sich etwas nicht richtig angefühlt hat. Die Story wirkte nicht ganz in sich schlüssig, mir kamen immer mehr Fragen auf, die auch bis zum Ende hin nicht beantwortet werden. Wären das Plot-Fragen, wäre es ja noch in Ordnung, da man vielleicht in der nächsten Episode vielleicht eine Antwort bekommt, weil alles wohl irgendwie miteinander zusammenhängt. Doch diesmal waren meine Fragen auch im Gebiet der allgemeinen Logik anzusiedeln, sodass eine Klärung wohl nicht mehr erfolgt. 

Ebenfalls störend waren für mich einige unglaubwürdige Passagen, die ich sonst nur aus schlechten Filmen kenne. Stirnrunzelnd musste ich mich einen Moment lang fangen und das Geschehene hinterfragen. 

Ansonsten wirkte der "Schreibstil" (sollte ich in Zukunft bei übersetzten Werken nur noch in Anführungszeichen bringen, Anm. d. Red.) teilweise recht langatmig, ins Leere hineinlaufend. Es gab keine richtigen Pointen und bei Recherchen rund um die Reihe lernte ich, dass der Autor wohl immer wieder stellenweise seinen echt düsteren Humor mit einfließen lässt. Davon habe ich im vorliegenden Buch wenig mitbekommen. 

Was mir jedoch gefallen hat, war die abwechslungsreiche Handlung. Es geht nicht nur um den Fall aus der Vergangenheit des Detectives, sondern sein Privatleben sowie zwei mordende Halunken werden ebenfalls beleuchtet. Doch das eigentlich Highlight - was für einen Thriller wohl eher als negativ eingestuft werden könnte -  war die Katze des Inspectors. Was für ein knuffiges Tierchen. Auch die charakterliche Entwicklung des Herren McLean gefiel mir, die sich besonders auf seine zwischenmenschlichen Fähigkeiten auswirkt.


Fazit:


Ein Thriller mit wenigen Höhen und mehreren flachen Tiefen. Wenn die Katze des Protagonisten in einem Thriller zum Highlight wird, sollte fast alles gesagt sein. Empfehlen kann ich diese Episode nicht wirklich, da ich selbst nicht hundertprozentig überzeugt davon bin. McLean ist zwar ein durchaus interessanter Charakter, aber dabei bleibt es auch. Der Rest des Kuchens stand schon mehrere Tage im Regal. 

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