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Mittwoch, 22. Mai 2019

[Rezension] Die Tierkriegerin und das Ende der Menschheit: Die Troll-Chroniken


Autor/in: Felicity Green
Verlag: Books on Demand
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 356
Erhältlich: Amazon
ISBN: 
978-3749428182
Preis: 11,99€ (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 07. März 2019

Inhaltsbeschreibung:


Als Alannah in die Klinik für aggressive Jugendliche auf einer einsamen Shetland-Insel eingewiesen wird, glaubt sie, endlich Hilfe und Freunde gefunden zu haben. Ja, im charismatischen Nic vielleicht sogar mehr als einen Freund. Bis sich herausstellt, dass man Alannah dort nicht behandeln, sondern das aus ihr machen will, vor dem sie sich am meisten fürchtet: das blutrünstige, unkontrollierbare Tier in ihr, den Berserker. Nic und ihre neuen Freunde wissen die schreckliche Wahrheit längst: Das Ende der Menschheit und die Rückkehr der Trollwesen stehen bevor. Alannah wurde zur Tierkriegerin herangezüchtet, um auserwählte Magier im Kampf gegen die Wesen zu beschützen.
Doch die Zeit der Menschheit läuft ab. Können Auserwählte und Tierkrieger versuchen, die Apokalypse abzuwenden? Alannah ringt noch dazu mit einer düsteren Ahnung: Sie hat weniger mit den Auserwählten wie Nic gemein, sondern mehr mit den schrecklichen Kreaturen, die bei der zweiten Ragnarök aus der Erde kriechen werden.


Was Ray dazu schreibt:


Fallen wir direkt mit der Tür in die Heilanstalt: Hut ab vor den geleisteten Recherchen, die der Geschichte einen gewissen Grad an Authentizität verleihen. Für den unkomplizierten und zielgerichteten Schreibstil, den Einblicken in die Gefühlswelt der Protagonistin Alannah sowie dem Thema an sich gibt es fette Pluspunkte.

Doch jede Münze hat zwei Seiten.

Anstatt Seiten- gibt es wieder Prozentangaben, da ich ein eBook als Rezensionsexemplar vorliegen hatte. Nach ca. 10 % „Vorspann“ folgten rund weitere 80 % Hauptteil, nach dem man in die letzten 10 % Finale eintauchen darf.

Die Handlung beginnt sogar schon mit einem kurzen Einblick in die finale Sequenz und macht Lust auf mehr. Die Charakterbildung der Protagonistin und Erklärung der Welt innerhalb des Hauptteils in allen Ehren, allerdings geschieht dies durch ein recht einfach zu erkennendes Konzept:

1.       Protagonistin gelangt an neue Information
2.       Protagonistin verarbeitet Information
3.       Protagonistin versucht auf Information zu reagieren
4.       Protagonistin feiert Teilerfolg oder resigniert
5.       Wiederholung der Schritte 1 bis 4

Dieser Prozess zieht sich durch das gesamte Buch, wobei kleinere Variationen innerhalb der einzelnen Schritte vorhanden sind.  Zu den begleitenden Figuren konnte ich nahezu keinerlei Bindung aufbauen. Dafür steht allerdings der innere Konflikt der Protagonistin deutlichst im Vordergrund, der wirklich gelungen ist - gerade weil es sich auch um eine Protagonistin handelt. 

Das Finale, das groß angekündigte Ragnarök 2.0, fällt extrem flach aus. Dafür, dass so ein massiver Aufriss um dieses Event gemacht worden ist, endet es viel zu schnell und ist mit viel zu wenig Spannung respektive Action verbunden. Ich war enttäuscht, muss ich ganz ehrlich schreiben. Die Konsequenzen des Ereignisses sowie die daraus entstandenen, offenen Fragen wurden auch mehr oder weniger durchgepeitscht. Durch die mangelnde Bindung an die Nebenfiguren trat kaum Trauer auf - sollten sie gestorben sein - und der neue Fokus lag auf der geplanten Fortsetzung der Reihe, auf die ich schon eine gewisse Art Vorfreude empfinde.  

Fazit:


Die Tierkriegerin überzeugt durch ihre Gefühlsnähe zur Protagonistin, den angenehmen Schreibstil und die Authentizität. Im Kontrast dazu stehen das leicht enttäuschende Finale und die fehlenden Bindungen zu den Nebenfiguren. Vom zweiten Teil wünsche ich mir einfach, dass das kommende Finale mehr Raum bekommt, um sich zu entfalten, und den Nebenfiguren mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.

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