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Sonntag, 27. Januar 2019

[Rezension] project no_face


Autor/in: Dominik A. Meier
Verlag: /
Genre: Dystopie 
Seitenzahl: 504
Erhältlich: Amazon
ISBN: 
978-1790556441
Preis: 14,99€ (Taschenbuch)

Erscheinungsdatum: 15. Dezember 2018










Klappentext:


Vielleicht bleibst du besser, legst dich auf mein Bett und nimmst mich in deine Arme, vielleicht vergessen wir zusammen für ein paar Stunden die Welt, lassen uns treiben von deiner Wärme in diesem kalten Moloch aus Stahl und Neonlicht. Hedonismus und Exzess gegen personalisierte Menschenrechtsportfolios und Überwachungsstaat. Die Menschheit lebt in Extremen. Eingepfercht in einer gewaltigen, namenlosen Stadt, gibt sie sich ganz der Ekstase hin. Auch Serena McCallen. Die neurotische und hochintelligente Hackerin arbeitet als Ingenieurin für Menschenrechtsportfolios, doch in ihrer Freizeit programmiert sie illegale genverändernde Mods. Als sie sich eine äußerst fortschrittliche KI in den Verstand lädt, die sich als project no_face zu erkennen gibt, beginnt eine Reise, die sie quer durch das Ödland der verheerten Welt führt. Serena muss nun erkennen, dass das Leben in der Stadt nichts weiter ist als eine süße Droge, und dass die wahre Gefahr für die Menschheit nicht in den Ruinen der alten Welt liegt. project no_face. Eine packende, erotische Dystopie.


Was Ray dazu schreibt:


Nach Tumor und Maschinenengel folgt nun das dritte Werk aus dem Tumor-Universum. Diesmal folgen wir der talentierten Hackerin Serena und ihrer großen Liebe, Nika. Doch wäre es alles so einfach und schön, bräuchten wir keine 400+ Seiten lange Handlung, oder?

Richtig! Daher geht einiges schief und nach einem sehr intensiven und persönlichen Anfang der Geschichte, in der wir die beiden Protagonisten und ihre jeweiligen Weltbilder kennen lernen, wird der Leser auf eine Reise durch eine zerstörte, korrupte und gefährliche Welt entführt. 

Wer Tumor und Maschinenengel gelesen hat, weiß, dass der Autor nicht nur Wert auf eine knackige Handlung und gefühlvolle Momente setzt, sondern auch viele philosophische Themen bespricht. Fast jeder der auftretenden Charaktere ist von einer Art Dualität geplagt. In einer durchrationalisierten Welt, die der vorherrschende Orden erschaffen hat, ist kein Platz für echte Menschlichkeit, Gefühle, Moral und eigene Weltanschauungen.  Die Menschen werden unterdrückt, Persönlichkeiten verwaschen und manipuliert. Der Orden - bekannt aus den Vorgängern - erstickt vehement jedes aufkeimende Individuum. 

Dieses Buch ist keine 08/15-Dystopie, es bietet Stoff zum Nachdenken und fordert die ungeteilte Aufmerksamkeit des Lesers. Die Handlung bleibt stets dynamisch, da der Autor hin und wieder neue Elemente mit einbaut, die dem Leser eine neue Sicht auf die Dinge ermöglichen. Auch die Protagonisten und ihr näheres Umfeld sind höchst detailliert beschrieben und mit Leben erfüllt worden, sodass man sich als Leser gerne mit ihnen beschäftigt. 

Highlights des Buches sind ganz klar project no_face, eine höchst mysteriöse künstliche Intelligenz, deren Sinn und Zweck es zu entschlüsseln gilt, und Joe Gordon, ein charismatisches Oberhaupt eines kriminellen Netzwerkes, der nach seinem eigenen Kodex handelt und mit den Protagonisten auf eine höchst erstaunliche Art und Weise verbunden ist. 

Fazit:


Project no_face ist schlicht und ergreifend die gelungene Fortsetzung und Erweiterung des Tumor-Universums. Eine Dystopie, die durch ihr Ideenreichtum und philosophischen Sichten glänzt, fasziniert und behauptet. Ohne Vorwissen lesbar und daher definitiv ein MUSS für jedes Bücherregal. 

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