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Montag, 3. September 2018

Das Dorf


Autor/inArno Strobel
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 384
Erhältlich: Fischer Verlag Onlineshop

Verlag: Fischer Verlag
Deutsche Erstausgabe: 2014










Klappentext
:


Ein Anruf. Sie hat Todesangst. Das spürst du genau.
Sie braucht deine Hilfe. Du würdest alles für sie tun.
Du versprichst, ihr zu helfen.
Aber du weißt nicht, auf was du dich einlässt.
Und du wirst es bereuen. So viel ist sicher.

Bastian Thanner strandet in einem abgelegenen Dorf, das ihm von Anfang an unheimlich ist. Zu Recht... 

Was wir dazu schreiben:


Nachdem Bastian Thanner von seiner Ex Anna angerufen wurde, die allem Anschein nach in ein kleines Dorf namens Frundow verschleppt wurde und in Todesgefahr schwebt, informiert er erst die Polizei und fährt dann zusammen mit seinem Freund Safi nach Frundow, um sich auf die Suche zu begeben. 

Während der Suche nach seiner Exfreundin, die er noch immer von ganzem Herzen liebt, gerät er anscheinend in das Fadenkreuz eines gefährlichen Kultes, der Frundow und das angrenzende Dorf Kissach terrorisiert.

Zuerst möchte ich den Aufbau des Buches loben, denn die Kapitel sind an sich recht kurz gehalten und lassen sich dadurch wunderbar in den Alltag integrieren, wenn man nicht so viel Zeit hat. Allerdings enden die meisten Kapitel mit einem Cliffhanger, der den gespannten Leser dazu zwingt weiter zu lesen. 

Der Autor schafft es, eine absolut düstere Atmosphäre zu schaffen, die sich durch den gesamten Handlungsort zieht. Die Fülle an Details, die der Autor in die Handlung mit aufgenommen hat, ist wirklich bemerkenswert, doch zieht sich dadurch auch einiges in die Länge. 

Die gesamte Handlung über steigert sich Bastian in einen Panikzustand, der mit voranschreitender Seitenzahl immer schlimmer wird und anfängt, an seinem Verstand zu nagen. Der Autor schaffte es, die Gefühle, die Bastian durchlebt, so überzeugend aufs Papier zu bringen, dass man als Leser anfängt, sich über das Schicksal und den Geisteszustand des Protagonisten zu sorgen.

Zwischendurch erhält man Einblick in die Aufzeichnungen eines Dritten, der auch in Frundow war und sich mit dem Kult beschäftigt hat und dies sogar zu Zeiten der DDR. Diese Aufzeichnungen heizen die eh schon vorhandene Spannung deutlich auf und geben einen Einblick in die Machenschaften des Kultes. 

Da man die gesamte laufende Handlung aus Bastians Perspektive erfährt, wird man selbst zum Spielball der verschiedenen Ereignisse, die sich auf Bastians Geisteszustand auswirken. Doch hierbei werden dem aufmerksamen Leser Hinweise präsentiert, die auf mögliche Enden des Buches deuten und dem Leser somit die Möglichkeit geben, seine eigenen Theorien aufzustellen. 

Mit dem Finale dieses Buches wurde nochmal eine Schippe Wahnsinn draufgelegt, der Leser wird zusammen mit Bastian in einen tosenden Sturm der Verzweiflung geworfen und alle Fragen, Theorien und sonstige Ungereimtheiten werden gnadenlos aufgelöst, doch zu welchem Preis? Auch wenn das Finale wirklich genial ist und dem Leser massenweise Stoff zum Nachdenken liefert, geht es meines Erachtens nach an einigen Stellen nicht ganz auf - da ich euch nicht spoilern möchte, kann ich nicht näher auf diesen Punkt eingehen. 

Fazit:


Das Dorf ist ein wirklich packender und genial durchdachter Psychothriller, der diesen Titel auch wahrlich verdient hat. Der Protagonist wird in einen Sumpf des Wahnsinns gezogen, der Leser mit hinterher und selbst das Ende lässt einen sprachlos zurück.

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