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Mittwoch, 27. Juni 2018

Die letzte Stunde


Autor/in: Minette Walters
Genre: Historischer Roman
Seitenzahl: 656
Erhältlich: Randomhouse


Verlag: Heyne
Deutsche Erstausgabe: 12. März 2018



»Hochspannung mit einer starken Heldin, die ihrer Zeit weit voraus ist.« 
(Ulrike Schröder, Für Sie)





Klappentext:



»Ein Schwarzer Tod hat unser Land befallen. Nur wenige werden verschont bleiben.«

Südengland, Juli 1348: An der Küste ist die Pest ins Land gekrochen. Binnen kürzester Zeit entvölkert sie ganze Landstriche, Angst und Panik regieren. Allein Lady Anne, die Herrin von Develish, nimmt das Heft in die Hand. Sie bringt all ihre Schutzbefohlenen auf ihrem Anwesen in Sicherheit und lässt die Zugangsbrücke verbrennen. In ihrem kleinen Reich zählen nicht mehr gesellschaftliche Konvention und Rang, sondern Einsatz für die anderen. Als neuen Verwalter setzt Anne Thaddeus ein, den niedrigsten, aber klügsten ihrer Diener. Doch kann sich die Schicksalsgemeinschaft gegen die schreckliche Krankheit behaupten, die vor ihren Toren tobt? Gegen die Verzweifelten und Raffgierigen, die Develish angreifen? Werden die kargen Vorräte reichen? Dann geschieht ein grausamer Mord und droht Lady Annes Gemeinschaft endgültig zu zerreißen ...

Was wir dazu schreiben:


Ein packender Roman aus der Zeit, als die Pest die Welt einnimmt. 

Dieses Buch ist Minette Walters erster historischer Roman. Es ist ihr wirklich gut gelungen. Auch für mich ist dieses Genre sehr neu. 

Als die Botschaft über den Ausbruch des schwarzen Todes bei Lady Anne ankam, begriff sie sofort welche Gefahr droht und lässt alles an lebenswichtigen Dingen und all ihre Leute ins Herrenhaus einschließen. Die Brücke über den Wassergraben zum Dorf lässt sie abbrennen. Als Leser bemerkt man rasch, dass Lady Anne keine gewöhnliche, einfache Frau und ihrer Zeit meilenweit voraus ist.

Ihr Ehemann, Sir Richard, und ein paar Soldaten waren nicht dabei. Auch ein Leibeigener namens Gyles war mit ihm auf Reise. Sie kamen später zurück, allerdings nur noch zu fünft. Sir Richard und die Soldaten waren von der Pest befallen. Lady Anne hatte sie nicht ins Anwesen gelassen. Einzig Gyles, der nicht befallen war, durfte nach 14 Tagen in das Anwesen zurück.

Als wäre dieser Umstand nicht schon schlimm genug, ereignet sich innerhalb der Mauern des Herrenhauses ein grausamer Mord. 

Das Buch wird aus mehreren Sichten erzählt. Am Anfang wird viel von Gyles erzählt, der den Ausbruch der Pest und die Auswirkungen hautnah mitverfolgen musste, danach wurde überwiegend aus den Perspektiven von Lady Anne, der Herrin, ihrer Tochter Lady Eleanor und des Leibeigenen Thaddeus erzählt - und alle haben sie ihren wichtigen Platz in der Geschichte. 

Durch die verschiedenen Sichtweisen, konnte man die Handlungen und Gefühle der einzelnen Personen gut verstehen. Die Geschichte an sich bekam eine gewisse Dynamik durch die verschiedenen Charaktere und man bekam einen guten Eindruck vom gesamten Geschehen.

Der Autorin gelang es, durch eine flüssige und spannende Erzählweise, einen tollen Roman ohne langatmige Szenen zu verfassen, es wird ein Bild einer vergangenen Epoche gemalt, das Leben des allgemeinen Volkes und die harten Umstände werden ungeschönt dargelegt und insgesamt wirkt dieses Werk authentisch und voller Leben. Die Sprache ist eher alt und "geschwollen", woran man sich erstmal dran gewöhnen muss. 

Fazit:


Trotz der altertümlichen Sprache ist es ein sehr tolles Buch, was spannend erzählt wird. Auch die Pest wird durch diesen Roman sehr gut erklärt. Es greift die Ursachen, die Anzeichen und die Maßnahmen auf, ohne dabei wie eine Lehrlektüre zu wirken. Ein sehr guter Roman, der aufgrund seines Seitenumfangs und der Schreibweise vom Leser sehr viel Zeit und Konzentration abverlangt.

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